Wir haben es ja mitbekommen, mit welcher Unverschämtheit die schwarz-blauen Herrschaften Österreich ab dem 4. Februar 2000 zum Selbstbedienungsladen für ihre ganz persönlichen und nicht zuletzt finanziellen Interessen gemacht haben. Ein „profil“-Beitrag diese Woche bringt unter dem Titel „Schwarz-Blau: Regiert, geschmiert, kassiert“ eine zornig machende Zusammenfassung über die Aktivitäten der „zu jungen, zu schönen, zu intelligenten“ Verscherbler unseres Familiensilbers. Ihre Beute laut „profil“: 60 Millionen Euro!

Hauptdarsteller in diesem Drama: Karl-Heinz Grasser, Finanzminister. Ernst Strasser, Innenminister. Mathias Reichhold und Hubert Gorbach, Infrastrukturminister. Dieter Böhmdorfer, Justizminister. Jörg Haider, Landeshauptmann. Peter Hochegger, PR-Berater. Walter Meischberger, Lobbyist. Alfons Mensdorff-Pouilly, Konsulent. Gernot Rumpold, Werber. Ernst Karl Plech, Immobilienmakler. Und weitere.

Themen: Buwog. Hypo Alpe-Adria. Telekom Austria. Porr. ÖBB. YLine. EADS.

Spielorte: Zypern. Liechtenstein. Delaware. Panama. Und natürlich Österreich.

Mit welcher Unverschämtheit dabei vorgegangen wurde, zeigt ein von „profil“ zitiertes Protokoll der Staatsanwaltschaft. Darin ist die Rede von einem „Arbeitsfrühstück“ in einem Wiener Luxus­hotel im Frühjahr 2000. Ich zitiere „profil“:

„Unlängst, erzählt Hochegger nach Aussagen des Kabinettschefs, sei ein kleiner Kreis von Persönlichkeiten aus der FPÖ zusammengesessen und habe über die im Regierungsprogramm vorgesehenen Privatisierungen diskutiert. „Dabei“, wird der Kabinettschef 2009 vor der Staatsanwaltschaft zu Protokoll geben, „sei man zu dem Schluss gekommen, dass man bei den diversen Privatisierungsprojekten zusehen sollte, an den in diesen Geschäften üblichen „fees“ (Gebühren oder Honorare, Anm.) zu partizipieren.“