Nun will Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek als österreichische Eigenheiten und Ausdrucksweisen der Sprache retten und allen Schulen entsprechende Broschüren zur Verfügung stellen. Vor allem die DeutschlehrerInnen sollen dabei unterstützt werden, Kindern den Stellenwert des österreichischen Deutsch zu vermitteln („Servus statt Tschüss: Bildungsministerin schickt Broschüre an Schulen“).

Das ist keine schlechte Idee. Schon letzte Woche habe ich in einem Gastkommentar für „Die Presse“ ein Plädoyer für eine vernünftige Sprachenpolitik in Österreich abgegeben, dabei aber vor engstirnigem Provinzialismus ebenso gewarnt wie vor rigidem Sprachpurismus, der vor jeder „Überfremdung“ warnt. So etwas ist natürlich strikt abzulehnen („Ja zur Vielfalt von Sprachen, aber Nein zum Sprachpurismus“).

Mit Boschüren allein wird es aber nicht getan sein, Frau Ministerin. Es geht darum, den österreichischen Standard auch in die LehrerInnen-Ausbildung zu holen und zu fördern. Im internationalen Kontext gilt das Prinzip der Plurizentrik, das die Gleichwertigkeit aller Varietäten einer Sprache anerkennt. So wie das im Englischen selbstverständlich ist. Im Deutschen müssen wir noch daran arbeiten.

Im Übrigen darf dgehofft werden, dass sich die Tatkraft des BMBF künftig im gleichen Ausmaß auch auf die übrigen Baustellen erstreckt: BIFIE, Zentralmatura, Neue Mittelschule …

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“