Tagesanzeiger_Krise_EuroDer Schweizer „Tagesanzeiger“ besticht heute mit einer Analyse, die ich mir von „der“ Politik oder heimischen Medien auch wünschen würde: Statt Griechenland-Bashing erfolgt eine historische und wirtschaftspolitische Einbettung („Die gefährlichste Idee Europas“).
Nach der Weltwirtschaftskrise haben ja fast alle großen und wichtigen Staaten dasselbe gemacht: eisern gespart. Und das Ergebnis war eindeutig: In den USA explodierte die Arbeitslosigkeit in zwei Jahren von 8 auf 30 Prozent, Deutschland versank in Massenarbeitslosigkeit und der Weg führte direkt zur NS-Machtergreifung, in Frankreich brach die Industrie zu einem Viertel weg, Japan erlebte überhaupt den historisch größten wirtschaftlichen Zusammenbruch.
Das Resümee des „Tagesanzeigers“ ist wenig ermutigend:
„Was immer mit Griechenland noch wird, das Ergebnis ist klar: Die Austerität steht als Doktrin fester denn je. Es ist egal, dass ihre Resultate vernichtend sind, dass ihre Sprache langsam sowjetisch klingt und dass niemand auch nur das geringste Vergnügen an ihr hat. Oder an Europa. Es ist die einzige Idee, die der Politik noch geblieben ist.
Und auf sie setzt ein ganzer Kontinent seine Zukunft.“