FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat Stellung zur Debatte über die Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren genommen. Darin bezeichnete er Deserteure als „Mörder“. Heute legt er im ORF nach: Er beruft sich auf Studien – die allerdings auf Nachfrage nicht genau zuordenbar sind – wonach solche Fälle nicht selten gewesen seien: in über 15 bis 20 Prozent der Fälle seien Kameraden erschossen worden, um überzulaufen. Blauer Irrsinn as usual: „Man sollte nicht im Nachhinein den Fehler begehen, diese Menschen zu glorifizieren. Es sind oftmals auch Mörder gewesen“, meinte der blaue Führer: „Deserteure waren Menschen, die eigene Kameraden und Soldaten vielleicht teilweise auch erschossen und umgebracht haben.“
Es gibt einen einzigen Fall, denn die Rechtsextremen immer wieder bringen. Die Quelle ist das Buch von Karl Ruef, „Gebirgsjäger zwischen Kreta und Murmansk“, das im rechten Stocker-Verlag in Graz erschienen ist. Demnach sollen fünf Soldaten zum Tode verurteilt worden sein, weil sie beim Versuch, nach Schweden zu desertieren, ihren Batteriechef und einen Leutnant erschossen hatten.
Wilhelm Grimburg erläutert den Vorfall im „profil“ vom 25.04.2005: „Der Batteriekommandant war fanatischer Nazi und NS-Führungsoffizier. Er beendete jede Schulung mit dem Satz: Es kann keinen Frieden geben, bevor wir nicht den letzten Juden ausgerottet haben.‘ … Als am 8. Mai 1945 vom Oberkommando die Nachricht von der Kapitulation kam, erging Stunden vor dem In-Kraft-Treten der Kapitulation mit 24 Uhr für uns der Konterbefehl: Die 6. Gebirgsdivision anerkennt die Kapitulation nicht und setzt den Kampf fort.‘ Unsere Unteroffiziere waren in höchster Aufregung. … Die Anordnung zum Weiterkämpfen war laut Oberkommando der Wehrmacht Befehlsverweigerung, gegen die mit Waffengewalt vorgegangen werden sollte. Nach Mitternacht sind wir zu seiner Unterkunft gegangen, haben die Tür aufgerissen und beide auf ihn geschossen. Es war klar, dass er uns über den Haufen schießen würde, unsere einzige Chance war das Überraschungselement. Sein Stellvertreter hat jede Verhandlung abgelehnt und nach seinem Revolver gegriffen. Bevor er abziehen konnte, habe ich ihn niedergeschossen. Aus unserer Gruppe von rund sechzig Mann haben elf es nicht über die schwedische Grenze geschafft, vier von ihnen sind am 10. Mai, also zwei Tage nach der Kapitulation, von einem deutschen Feldgericht zum Tod verurteilt und hingerichtet worden.“
Wie meinte Strache? Diese Männer hätten ihre Kameraden „vielleicht teilweise auch erschossen und umgebracht“. Nicht vielleicht, das ist ganz sicher etwas anderes: Hetze und Geschichtsverfälschung!
Tja, die Wehrmachtsdeserteure Ein schwieriges Thema, das sich allerdings nicht ganz so schwarz/weiss darstellt, wie Walser&Co das dem unbedarten Publikum glaubhaft machen will!
Tatsache ist: Wehrmachtsdeserteure waren keine Widerstandskämpfer und nur die allerwenigsten von ihnen hatten Gewissensgründe zur Rechtfertigung ihre (Straf-)Tat vorzuweisen. Sie wollten ihre Haut retten und das ist verständlich! Aber verdienen sie deshalb über die bereits weitreichende Rehabilitation hinaus weitere „Anerkennung“? Liest man einmal die Befragungs-Protokolle, die von Deserteuren in alliierter Gefangenschaft erstellt wurden, zeigt sich ein eher ernüchterndes Bild: die erdrückende Mehrheit flüchtete vor Anklage und Verurteilung, die sie wegen diverser Straftaten zu erwarten hatten – hier sucht man den Widerständler, der seinem Gewissen gefolgt ist, zumeist vergeblich…
Fazit: Um dem Thema gerecht zu werden, ist nur zu wünschen, dass die ÖVP bei ihrer (vernünftigen und angemessenen) Position bleibt und nicht vor der vermeintlichen „Achse des Guten“ einbricht…
An die Walsers und Prammers dieser Republik! Die Aussagen des Zahntechnikermeisters sind dumm und uninformiert wie gewohnt, trotz dem: Es kann keine pauschale Rehabilitation der Wehrmachtsdeserteure geben, denn es gelten nach wie vor die Worte unseres (in dieser Sache „unverdächtigen“) Bundespräsidenten Heinz Fischer (auch wenn Walser, Prammer & Co das nicht wahrhaben wollen):
„Nicht jeder Deserteur aus der Wehrmacht ist automatisch ein Opfer des Nationalsozialismus“
Danke Heinzi für die weisen Worte, dem ist auch von meiner Seite nichts hinzuzufügen!
Werter Dr. Walser! Besonders eine Rehabilitation der Westfront-Deserteure wäre a-historisch und geradezu pervers**, denn der Westfeldzug war die Antwort auf eine Kriegserklärung Frankreichs und Englands an das Deutsche Reich, war also ein von Deutschland „gerecht“, völkerrechtlich gedeckt geführter Krieg, der (den Umständen entsprechend) nicht mehr aber auch nicht weniger „sauber“ (und gemäß der Haager Kriegsordnung/Genfer Konvention) geführt wurde, wie ihn Frankreich und England geführt haben. Zumindest in diesem Krieg gelten also für Deserteure der Wehrmacht die gleichen Maßstäbe, wie sie für Deserteure der Franzosen und Engländer galten: Sie waren Straftäter (wie auch immer die Bestrafung dieser Straftat ausfiel)!
* der nach 1945 wie Millionen anderer (darunter Nobelpreisträger wie Günter Grass) den Weg zur Demokratie gefunden und eingesehen hat, dass er einer verbrecherischen Unrechtsideologie „verfallen“ war, die ihn getäuscht und missbraucht hat und für den seit 1950 die SPÖ politische Heimat ist.
**lat. perversio „die Verdrehung, die Umkehrung“
Magnet? Irgendwo auf dieser Seite muß wohl stehen, „BITTE SCHREIBEN SIE HIER NUR SCHWACHSINN ALS KOMMENTAR“.
Ich schliesse dies aus dem Kommentar des User „Altnazi“.
Die Dinosaurier haben es geschaftt auszusterben, warum gelingt dies den „Ewiggestrigen“ eigentlich nicht?
Wirklich ERSTAUNLICH, wer sich aller in diesen Blog ver(w)irrt! Anstatt hier auf ziemlich tiefem Niveau zu pöbeln, sollten Sie
1) Geschichte lernen und dann
2) versuchen mit besseren (Gegen-)Argumenten zu überzeugen…
Vorschlag an den Selbstdarsteller: Toben Sie sich weiter auf „erstaunlich.at“ aus und überlassen Sie diesen Blog hier jenen, die Inhaltlich etwas zu den von Dr. Walser zur Diskussion gestellten Themen beizutragen haben.
p.s.: Ich finde es respektabel, dass der „Altnazi“ den Weg von Günter Grass & Co gegangen ist, Unrecht eingesehen und für sich die Konsequenzen hin zu Demokratie, Rechtstaatlichkeit, Toleranz etc. gezogen hat – CHAPEAU – mir scheint er hat Ihnen da einiges voraus!
so viel historischen Schwachsinn in so wenigen Zeilen unterzubringen – das muss man zuerst einmal zusammenbringen.
Jabistdenndunarrisch!
und
@Gast
Nein, da braucht man keine Gegen(?)argumente. Wirklich nicht. Gegen Schachsinn muss man nicht argumentieren.
@historix Schämen sie sich eigentlich nicht, mit so viel Unwissenheit auch noch zu prahlen versuchen? – wohl nicht nur mir wäre das peinlich!
Ein „historix“ (der das sachliche Argument verweigert) eben und kein Historiker/Zeitzeuge, der sich an Fakten orientiert …
Noch mal: 99,61 Prozent der Deserteure haben sich keiner Gewalttat schuldig gemacht, um dem Terrorsystem zu entkommen! http://orf.at/?href=http3A2F2Forf.at2Fticker2F339933.html
„ÖVP: „Desertion ist ein Delikt“
Der SPÖ-Abgeordnete und Mitglied des Nationalfondskuratoriums, Johann Maier, weist die Bedenken Donnerbauers zurück. Er verweist auf eine Studie, wonach von 1.276 untersuchten Fällen von desertierten Österreichern nur in fünf Fällen Gewalt angewendet wurde und in zwei Fällen jemand zu Tode kam. Faktum ist, dass basierend auf diesen Zahlen 99,61 Prozent der Deserteure sich keiner Gewalttat schuldig gemacht haben, lediglich 0,39 Prozent wendeten Gewalt an, um dem Terrorsystem zu entkommen.“
Bei uns hungern und sterben Schubhäftlinge, und zwar ebenso unauffällig und unschuldig!
Inder stirbt in Schubhaft: http://oesterreich.orf.at/wien/stories/389759/
„1.223 Schubhäftlinge sind von Jänner bis Ende August 2009 in Hungerstreik getreten. Das sind laut den Zahlen des Innenministeriums rund 31 Prozent aller Betroffenen.
Innenministerium und die ÖVP/SPÖ-Koalition ignorieren seit Jahren die Warnungen von internationalen und nationalen Menschenrechtseinrichtungen“, kritisierte SOS-Mitmensch. Stattdessen werde „halbjährlich das Fremdenrecht noch weiter verschärft“, so Philipp Sonderegger.
Er sprach von einer „tödlichen Härte des österreichischen Schubhaftwesens“. Im aktuellen Bericht der Europaratskommission gegen Rassismus und Intoleranz werde das österreichische Schubhaftwesen als „gänzlich inakzeptabel“ bezeichnet.
Die Wiener Grünen riefen zu einer Gedenkkundgebung vor dem Anhaltezentrum am Hernalser Gürtel auf. Der Aufruf wurde von „Asyl in Not“ unterstützt. Hungerstreik sei das letzte Mittel zutiefst verzweifelter Menschen, so Obmann Walter Genner.“
An den anonymen Gast Zitat von Gast (natürlich anonym)
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Anstatt hier auf ziemlich tiefem Niveau zu pöbeln, sollten Sie
1) Geschichte lernen und dann
2) versuchen mit besseren (Gegen-)Argumenten zu überzeugen…
Vorschlag an den Selbstdarsteller: Toben Sie sich weiter auf „erstaunlich.at“ aus und überlassen Sie diesen Blog hier jenen, die Inhaltlich etwas zu den von Dr. Walser zur Diskussion gestellten Themen beizutragen haben.
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Sg. anonymer Gast !
Ich kann Ihr Kommentar kaum entziffern, da er zu BRAUN geschrieben ist. Auf welchem Blog ich mich austobe, müssen Sie wohl schon mir überlassen. Gottseidank gibt es das „Dritte Reich“
nicht mehr und daher können Typen wie Sie niemanden mehr anschaffen, wo und welche Kommentare wer abgeben kann.
@erstaunlich Sie verstehen sicher, dass der Akademiker Dr. Walser (noch dazu als grüner Bildungssprecher) Wert auf ein gewisses intellektuelles Niveau hier legt, also: Wenn Sie sich zukünftig an diese Vorgabe halten, sich im konkreten Fall geschichtlich schlau gemacht und dann vielleicht INHALTLICH etwas sinnvolles zu bieten haben sind Sie hier wieder willkommen, ansonsten – AB UND ZURÜCK ZU DEN PARANOIDEN LINKSEXTREMISTEN IN „ERSTAUNLICH.AT“!!!!!
Intellektuelles Niveau Zitat vom anonymen Gast:
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Sie verstehen sicher, dass der Akademiker Dr. Walser (noch dazu als grüner Bildungssprecher) Wert auf ein gewisses intellektuelles Niveau hier legt, …………
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Sg. anonymer Gast !
Wenn das tatsächlich so ist, frage ich mich doch was Sie hier suchen?