In einem Streitgespräch mit Werner Amon, dem Bildungssprecher der ÖVP, ging es diese Woche hauptsächlich um den Sinn eines neuen AHS-Aufnahmeverfahrens und das Dauer-Reizthema Gesamtschule (< file name="FUCH_WIEN_0604_12_X" >).

Erstaunlich: Unter anderem meint Amon wörtlich, dass „Entwicklungspsychologen sagen, dass Prognosen umso schwieriger sind, je jünger ein Kind ist“ und bestätigt somit die Tatsache, dass die Trennung der Kinder mit zehn Jahren viel zu früh kommt.

Auf meinen Einwand („Herr Kollege, das ist ja das Kernproblem. Sie geben es also zu …“) antwortet er nur lapidar: „Das ist eine zynische Freude, die Sie da haben.“ er kann aber keinen Entwicklungspsychologen nennen, der die Trennung in diesem Alter für sinnvoll hält.

Was bleibt ist die Warnung vor einer „undifferenzierten Gesamtschule“, die kein vernünftiger Mensch fordert und die Wiedergabe altbekannter ideologischer Kampfbegriffe. Wann endlich orientiert sich die ÖVP-Bildungspolitik an den vernünftigen Kräften in der eigenen Partei beziehungsweise im eigenen Umfeld (Industriellenvereinigung, Katholische Aktion etc.)?