Schmierereien in Hohenems – Altach: Täter in Neonazi-Szene aktiv
Ich bin nun zwar nicht bei Polizei oder Verfassungsschutz tätig, aber eines sehe ich als Laie nach etwas Suche auch: Der mutmaßliche Täter der Nazi-Schmierereien in Hohenems und Altach ist in der Neonazi-Szene bestens vernetzt. Doch Recherchen von „Stoppt die Rechten“ belegen noch mehr: „Wir wollen nicht verschweigen, dass wir den jetzt Verdächtigten schon vor seiner Festnahme am Mittwoch, die ziemlich turbulent verlaufen sein dürfte, im Visier hatten. (…) Der Verdächtige (…) hat auch noch Kontakte zu anderen deutschen Neonazis und Rechtsextremen und – auch das sei nicht völlig verschwiegen – eine ziemlich heftige familiäre Vorbelastung.“
Das Profilfoto des Facebook-Accounts zeigt den 17-Jährigen in einem T-Shirt mit dem Logo der rechtsextremen Partei „Der Dritte Weg“: „Ihr Zehn-Punkte-Programm fußt auf rassistischer und nationalrevolutionärer Ideologie und erinnert stark an das 25-Punkte-Programm der NSDAP.“
Dennoch spricht die Polizei von einem Einzeltäter. Mag sein, dass der Bursche die Schmierereien alleine durchgeführt hat. Das werden die weiteren Ermittlungen (hoffentlich) belegen oder falsifizieren. Jedoch: Wenn jemand schon über Internet und soziale Medien vernetzt ist, wird man sich überlegen müssen, ob die Theorie eines Einzeltäters noch aufrecht zu erhalten ist. Denn, was ist die Summe von vernetzten „Einzeltätern“? Wohl eine Gruppe, und daher: Es darf nicht sein, dass gerade in der derzeitigen hoch angespannten Situation Neonazi-Anschläge jeweils als isolierte Aktionen von angeblichen oder vermeintlichen Einzeltätern abgetan werden.
Daher fordere ich nicht nur eine lückenlose Aufklärung der Anschläge in Hohenems und Altach, sondern auch das Ausleuchten sämtlicher politischer Kontakte des inzwischen verhafteten Hohenemsers.