25. Oktober 2013

Nationalfeiertag: Gedenken an die Opfer der Wehrmachtsjustiz!

2013-10-25T08:53:00+02:0025.10.13, 8:53 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: |

Ich muss gestehen: Eigentlich hätte die traditionelle Gedenkfeier für die Deserteure aus der Wehrmacht heuer am Ballhausplatz vor dem neu errichteten Deserteursdenkmal stattfinden sollen. Allein: Das Denkmal steht – noch – nicht.

Aber es ist mehr als 68 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs immerhin beschlossen und derzeit in Umsetzung befindlich. Nutzen wir unseren Nationalfeiertag am 26. Oktober – dem Tag der Beschlussfassung unseres Neutralitätsgesetzes – um jener zu gedenken, die ihren Einsatz für die Befreiung Österreichs vom nationalsozialistischen Verbrecherregime mit ihrem Leben bezahlt haben. Gleichzeitig findet am Heldenplatz übrigens die Feier des offiziellen Österreich statt – Bungeejump mit dem Bundesheer am Heldenplatz. Na ja!

Da halte ich es lieber mit dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“, das zum 12. Mal zur Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Militärjustiz am ehemaligen Militärschießplatz Kagran einlädt. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Deserteure im Kugelhagel von NS-Exekutionskommandos.

• Zeit: Samstag, 26. Oktober um 11:00 Uhr

• Ort: Gedenkstein im Donaupark

Es sprechen: Terezija Stoisits, David Ellensohn und Mathias Lichtenwagner.

Und versprochen: Nächstes Jahr wird dieses Gedenken beim neuen Deserteursdenkmal auf dem Ballhausplatz stattfinden.

Anfahrt: U1 bis Alte Donau, Ausgang Arbeiterstrandbadstraße, rechts halten, etwa 400 Meter Richtung Nordwesten, dann in den Donaupark einbiegen. Der Gedenkstein befindet sich auf dem parallel zur Arbeiterstrandbadstraße verlaufenden Parkweg.

Für weitere Informationen einfach ein Email an das Personenkomitee) schreiben.

1. November 2012

Gedenkveranstaltung für Wehrmachtsdeserteure!

2012-11-01T11:06:00+01:0001.11.12, 11:06 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: |

Was haben so prominente Menschen wie der Schauspieler Fritz Muliar oder der Vater des ehemaligen ÖVP-Spitzenpolitikers Andreas Khol gemeinsam? Oder der ehemalige Obmann des Kameradschaftsbundes Otto Keimel und der Vater von Kardinal Schönborn? Richtig: Sie waren Deserteure aus der Wehrmacht.

Am 21. Oktober 2009 haben wir im Parlament das sogenannte NS-Aufhebungsgesetz beschlossen! Damit haben wir gemeinsam mit den Regierungsparteien und gegen die Stimmen der Rechtsparteien die rückwirkende Aufhebung von NS-Urteilen herbeigeführt. Nach Beschlussfassung trat der seltene Fall ein, dass die Abgeordneten aufgestanden sind und applaudierten. Mit diesem Gesetz sind Urteile gegen Deserteure, Wehrdienstverweigerer, Homsosexuelle, Kärntner Partisanen und viele andere NS-Opfer-Gruppen pauschal aufgehoben worden.

Nun – drei Jahre später – hat die rot-grüne Stadtregierung beschlossen, mit der Errichtung eines Denkmals für Wehrmachtsdeserteure auch nach außen hin ein sichtbares Zeichen zu setzen: Deseteure aus der Wehrmacht haben objektiv das Richtige getan!

Eingeladen vom „Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ durfte ich das Referat auf der 11. Gedenkveranstaltung zum Thema „Nie wieder Gleichschritt!“ halten. Die Veranstaltung fand an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Gelände des Militärschießplatzes Kagran statt. Dort starben zwischen 1938 und 1945 Hunderte wegen Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Wehrmachtsoldaten im Kugelhagel von Exekutionskommandos.

Nächstes Jahr sollte die 12. Gedenkveranstaltung zu Ehren dieser Opfer der NS-Diktatur nicht mehr in Kagran, sondern vor dem dann neu errichteten Denkmal auf dem Ballhausplatz abgehalten werden (Deserteursdenkmal: Richard Wadani hat ein Recht darauf!). Die ehemalige Hinrichtungsstätte in Kagran aber muss ebenso erhalten bleiben und Teil eines Netzwerkes von Gedenkorten für die Opfer der Militärjustiz in Österreich werden wie auch andere Orte in Wien – etwa der Loquai-Platz oder die Hohenstaufengasse, wo in der NS-Zeit viele Todesurteile ausgesprochen wurden.

Das Video stammt übrigens von Peter Eschberg (mole-production@gmx.at).

7. August 2012

Deserteursdenkmal: Richard Wadani hat ein Recht darauf!

2012-08-07T16:40:00+02:0007.08.12, 16:40 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , |

Lange kann und will Richard Wadani nicht mehr warten: 67 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs ist die Zeit überreif für ein Denkmal zur Erinnerung an jene, die nicht mitmachen wollten, die nicht für einen verbrecherischen Krieg und ein verbrecherisches System kämpfen wollten. Der „Kurier“ („Den Deserteuren läuft die Zeit davon“) berichtet über ihn: „Als Richard Wadani am Morgen des 16. Oktober 1944 in der deutschen Eifel knapp 200 Meter durchs Unterholz robbte, ging es nicht nur um Leben und Tod. Für Wadani ging es auch um Krieg und Frieden. Er wollte nicht mehr für Hitler kämpfen. Er wollte dabei helfen, sein Volk von der Naziherrschaft zu befreien. Der heute 89-Jährige desertierte an jenem Tag aus der deutschen Wehrmacht. Fortan kämpfte er an der Seite der Alliierten. „Es war nicht die Angst vor dem Krieg, die mich desertieren ließ“, sagt er, „es war die Gewissheit, auf der falschen Seite zu stehen.““

Heute sollte diese Gewissheit Allgemeingut sein. Ist es aber nicht. Ich habe daher an Bundeskanzler Werner Faymann eine Anfrage eingebracht und möchte von ihm wissen, welche Position er in dieser Frage einnimmt. Vor allem erinnere ich den Bundeskanzler daran, dass sogar Bundespräsident Dr. Heinz Fischer gerade erst vor wenigen Tagen in der ORF-Pressestunde deutliche Worte gefunden hat: „Ich bin für ein Denkmal für Deserteure und ich bin auch dafür, dass man das Denkmal nicht irgendwo versteckt, sondern dass man das an einem würdigen Platz macht. Und hier ist durchaus auch zu überlegen, ob nicht der Heldenplatz ein geeigneter Ort ist.“

Viel breiter als im Fall des Deserteursdenkmals kann zudem die politische Bandbreite der Unterstützung eigentlich nicht ausschauen (Worte zum Denkmal). Was also hindert die Regierung daran, aktiv zu werden?

Trotzdem geht es nur sehr zäh voran. Das Denkmal ist ein notwendiges deutlich sichtbares vergangenheitspolitisches Zeichen. Wir brauchen es an einem entsprechend symbolträchtigen Ort – am Heldenplatz oder am Ballhausplatz. Und zwar bald. Richard Wadani hat ein Recht darauf.

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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