3. Juni 2012

Deserteursdenkmal am Heldenplatz – Darabos lenkt ein!

2012-06-03T13:47:00+02:0003.06.12, 13:47 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: |

Na bitte, wer sagt denn, es bewege sich nichts in der heimischen Innenpolitik. Verteidigungsminister Norbert Darabos hat sich gestern in Sachen Deserteursdenkmal am Heldenplatz sogar ziemlich stark bewegt: von einem strikten Nein zu einer Befürwortung.

Aber es gibt nach wie vor viel zu tun: In der Krypta am Heldenplatz gedenkt die Republik Österreich noch immer hochoffiziell aller namentlich genannter Gefallener von Wehrmacht und Waffen-SS. Darunter befinden sich auch Massenmörder (Heldenplatz: „ehrendes Gedenken“ für einen Massenmörder!). Es reicht daher nicht, wenn Verteidigungsminister Norbert Darabos nun ankündigt, den von mir nachgewiesenen Massenmörder Josef Vallaster aus der Liste zu streichen.

In diesem Zusammenhang möchte ich Darabos an den offiziellen sogenannten „Traditionserlass“ des Bundesheeres erinnern: Darin wird ein Anknüpfen an die Tradition der Wehrmacht ausdrücklich verboten! Somit kann nur der Widerstand von Österreichern in der Wehrmacht traditionsstiftend sein. Daher sind das Totenbuch in der Krypta an sich sowie deren gesamte Gestaltung der Skandal. Kein Bundesheersoldat hat es verdient, vor der Krypta als Ehrenwache für SS-Mörder abgestellt zu werden. Kein Staatsgast verdient es, von der Bundesregierung dorthin hingeführt zu werden, um Kränze abzulegen. Ich fordere daher weiter die sofortige Schließung der Krypta.

Erfreulich aber ist – wie bereits oben erwähnt -, dass Darabos seinen Widerstand gegen ein Deserteursdenkmal am Heldenplatz aufgibt: Im Mittagsjournal meinte er, „Ich bin der letzte, der dagegen ist!“ Und auch Darabos geht davon aus, dass es der richtige Standort ist: „Es geht in Richtung Heldenplatz, sowie ich das jetzt mitverfolgt habe, und ich werde das auch mittragen.“

Deserteure aus der Wehrmacht haben das Richtige getan und nicht mehr für die verbrecherischen Ziele des NS-Staates gekämpft. Dafür gebührt ihnen unser Dank. In Österreich gibt es keinen geeigneteren Ort für ein Deserteursdenkmal als den Heldenplatz. Nach dem Einlenken von Darabos sollte es in Abstimmung mit der Stadt Wien nun rasch umgesetzt werden!

10. Februar 2012

Das Deserteursdenkmal auf den Heldenplatz!

2012-02-10T10:16:00+01:0010.02.12, 10:16 |Kategorien: Unkategorisiert|Tags: |

In Österreich gibt es keinen geeigneteren Ort für ein Deserteursdenkmal als den Heldenplatz. Zu diesem Thema habe ich heute in der „Presse“ einen Gastkommentar verfasst: „Heldenplatz: Spielplatz welcher ´Helden`?

Er war im und nach dem Habsburger Reich der zentrale Ort für Waffenschauen, Siegesparaden und Festumzüge, er war und ist der Ort für unterschiedlichste „Kriegshelden“ von Prinz Eugen über Erzherzog Karl bis zu den Mördern in den Reihen der Waffen-SS. Deshalb braucht es genau hier einen Kontrapunkt, es braucht – zumindest auch – Platz für andere Helden.

Denkmäler sind Orte des kollektiven Gedächtnisses, Orte, an denen das Verständnis von Geschichte und das Selbstverständnis der Gesellschaft abgelesen werden können. Deshalb stehen Denkmäler auf stark frequentierten Plätzen, inmitten des öffentlichen Raumes. Gerade deshalb ist auch der Widerstand gegen ein „Deserteursdenkmal“ auf dem Heldenplatz so groß.

Und gerade deshalb ist genau hier der richtige Ort. Denn ein Denkmal für die Opfer der Wehrmachtsjustiz auf dem Heldenplatz wäre ein Anfang der Rückbesinnung des „offiziellen Österreich“ auf jene, die als Mitglieder der Wehrmacht das Richtige und damit Vorbildliches getan haben: nämlich die Teilnahme an einem verbrecherischen Krieg zu verweigern.

2. April 2011

„Ein Denkmal für Deserteure“

2011-04-02T10:34:00+02:0002.04.11, 10:34 |Kategorien: Allgemein|Tags: , |

Es war ein besonderes Ereignis im österreichischen Parlament, als Ende 2009 die Rehabilitierung aller Opfer der Wehrmachtsjustiz beschlossen wurde. Das zwischen SPÖ und Grünen abgeschlossene Wiener Regierungsübereinkommen sieht die Errichtung eines Deserteursdenkmals vor und kommt damit einer langjährigen Forderung des Personenkomitees „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ nach. Unter dem Titel „Ein Denkmal für Deserteure“ findet am Montag in Wien eine spannende Diskussion statt:

• Zeit: Montag, 4. April, 19:00 – 21:00 Uhr

• Ort: Depot – Kunst und Diskussion, Breite Gasse 3, 1070 Wien

Das Podium ist hochkarätig besetzt:

Magnus Koch macht Anmerkungen zur Auseinandersetzung um die Deserteursdenkmale in der Bundesrepublik Deutschland.

Heidemarie Uhl spricht über Erinnerungspolitik und Erinnerungsorte in Österreich.

Paula Bolyos berichtet über Gedenkorte für die Opfer der NS-Militärjustiz in Wien.

Thomas Geldmacher stellt Grundthesen zum Denkmal zur Diskussion.

Die Moderation übernimmt Eva Blimlinger.

Die ersten der inzwischen 36 Deserteursdenkmäler in Deutschland entstanden übrigens schon Anfang der 80er-Jahre. Das Spektrum reicht dabei vom Stolperstein bis hin zu meterhohen und tonnenschweren Skulpturen. Einige stehen an prominenten Plätzen, die meisten allerdings noch immer unauffällig auf Privatgrundstücken. In Wien sollte das anders sein!

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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