30. Januar 2015

Auschwitz erfordert klare Worte: Gruß an Sebastian Kurz!

2015-05-01T07:46:44+02:0030.01.15, 12:00 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , , |


An Deutlichkeit mangelt es der ARD-Journalistin Anja Reschke nicht. Am Dienstag hat sie anlässlich des Holocaust-Gedenktages Klartext gesprochen. In den Abendnachrichten des ARD. Zwei Minuten und alles ist gesagt. Und das in einer Schärfe und Eindeutigkeit, wie ich es mir – wenigstens ab und an – auch in unseren Landen wünschen würde. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat diesen Kommentar in einem Facebook-Eintrag übrigens geliked. Schönen und vor allem lehrreichen Gruß an unseren Außenminister Sebastian Kurz!
Wenige Tage nach dem 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz („Der Engel von Auschwitz“) und am Tag des Akademikerballs, eines rechtsradikalen Mummenschanzes, bedarf es auch zu diesem Ereignis klarer Worte: Gewalt ist abzulehnen. Das gilt für alle, auch für die Gegendemonstrationen! Demonstrieren und Zeichen setzen ist aber BürgerInnen-Pflicht!

26. Januar 2015

„Der Engel von Auschwitz“

2015-05-01T07:49:31+02:0026.01.15, 12:00 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , , , |

Maria-StrombergerDer heurige 27. Jänner ist der 70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Das muss Anlass sein, an das, was im Nationalsozialismus passiert ist zu erinnern, aber vor allem daraus die Lehren für Gegenwart und Zukunft zu ziehen. Österreich erwächst aus seiner Mitverantwortung an den Verbrechen des Nationalsozialismus eine Bringschuld, die über das beständige Erinnern deutlich hinausgeht. Das betrifft vor allem den Kampf gegen faschistische Denkweisen, Antisemitismus, Rassismus und Hetze jeglicher Art.
Es bedeutet aber auch, die Neugestaltung des seit Jahren brachliegenden Österreich-Pavillons in Auschwitz-Birkenau möglichst zügig durchzuführen. Ich habe heute daher besondere Anstrengungen von Österreich eingefordert, weil es darum geht, hier den österreichischen Beitrag in adäquater Weise zu leisten. Auch bei der staatlichen Gedenkstätte Mauthausen ist im Zuge der geplanten Reorganisation darauf zu achten, dass ein niederschwelliger Zugang und eine bestmögliche Vermittlungsarbeit gewährleistet ist, da Mauthausen mit seinen Nebenlagern das zentrale Mahnmal an den Nationalsozialismus in Österreich darstellt.
Die Demokratie in Österreich ist aus der Niederlage des Nationalsozialistischen Regimes entstanden. Es ist heute unsere Verantwortung, sie zu gestalten und sich für sie mit aller Kraft zu engagieren.
Gerade mit dem Konzentrationslager Auschwitz verbindet mich auch eine persönliche Geschichte. Der Kontakt mit einem großen Österreicher, Hermann Langbein, hat mich vor fast drei Jahrzehnten auf die Spur der Vorarlberger Krankenschwester Maria Strombeger gebracht. Langbein durchlitt verschiedene Konzentrationslager und war aktives Mitglied der Widerstandsgruppe in Auschwitz. Dort überlebte er unter anderem Dank dieser bemerkenswerten Frau. Sie hat auch vielen anderen Häftlingen geholfen, intensiven Kontakt mit der Widerstandsbewegung unter den Häftlingen, Informationen aus dem Lager und Waffen in das Lager geschmuggelt. Wer mehr über ihre Geschichte wissen möchte: „Der Engel von Auschwitz“ – Zum Wirken der Krankenschwester Maria Stromberger.

22. Januar 2015

Haus der Geschichte(n)

2015-05-01T07:52:04+02:0022.01.15, 12:00 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus, Gesellschaft|Tags: , , |

Haus-der-Geschichte-BonnWann und in welcher Form kommt denn nun das von jeder Regierung in den letzten eineinhalb Jahrzehnten angekündigte „Haus der Geschichte“? Die Diskussion um dieses Museum wäre schon selbst eine Ausstellung wert, denn sie repräsentiert ein Stück typischer österreichischer Zeitgeschichte: vom Haus der Geschichte zum Haus der Geschichten.
Kanzleramtsminister Josef Ostermayer hat nun die Hofburg in Wien vorgeschlagen und dort konkret jenen Gebäudeteil, der auch das nunmehrige „Weltmuseum“, das frühere Völkerkundemuseum, beherbergt.
Ein Blick ins Ausland lohnt sich: Die „Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ etwa betreibt drei Standorte: in Bonn (siehe Bild), Leipzig und Berlin. Die Übernahme dieses Konzepts hätte den Vorteil, dass nicht schon der Standort – alleiniges – Programm ist, denn die Hofburg steht wie wohl kaum ein anderes Gebäude (mit Ausnahme von Schloss Schönbrunn) für den imperialen Anspruch des in mehrfacher Hinsicht „alten Österreich“ und atmet nichts von einem republikanischen Geist. Um dem vorzubeugen, wäre ein Konzept, das mehrere Standorte vorsieht, anzudenken – etwa mit der Gedenkstätte Mauthausen und dem Heldenplatz, der ja jetzt schon ein Freilichtmuseum der Geschichte ist, zusammen mit dem Karl-Marx-Hof und einem weiteren Objekt in einem Bundesland.
Schade ist, dass das vom damaligen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer in Auftrag gegebene Konzept für das Haus der Geschichte (von Claudia Haas erstellt) nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat.
Für mich ist wichtig, dass es keinen hyperpatriotischen Zugang zu diesem Thema geben darf, sondern eine solide Aufarbeitung von Österreichs Geschichte erfolgt. Derzeit sieht alles eher nach einer wenig ambitionierten zeithistorischen Pflichtübung aus. Mit Schrecken erinnere ich an die vielfach kritisierte und aus meiner Sicht missglückte Ausstellung zum Republiksjubiläum im Jahr 2008 im Parlament, die von Schüssels Haus- und Hofhistoriker Stefan Karner verantwortet wurde.
Das aktuelle Projekt erinnert speziell im Zusammenhang mit dem „redimensionierten“ (= verkleinerten) Weltmuseum an einen budgetären Notfallplan – einen Happen von der großen weiten Welt und dazu ein wenig Nabelschau. Eines wollen wir jedenfalls nicht: ein großkoalitionäres Geschichts-Gemauschel mit entsprechender Postenvergabe an parteinahe Historiker! Historikerinnen sind da weniger anfällig.

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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