FPÖ-Funktionärin lobt „Friedensrede Adolf Hitlers“

2016-06-19T18:18:32+02:0018.06.15, 15:36 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus, Parteien|Tags: , |

Hitler-Friedensrede_2015-06-17 um 19.26.58Eine „Gesinnungsgemeinschaft“ wie die FPÖ, in der man erstaunt ist, wenn Ausdrücke wie „wertloses Menschenmaterial“ nicht verwendet werden sollten, ist in Österreich für die ehemaligen Großparteien sogar als Koalitionspartner akzeptabel.

Ich habe da etwas andere Vorstellungen: Wer öffentlich eine vermeintliche „Friedensrede Adolf Hitlers“ verbreitet, hat in einer österreichischen Gemeindevertretung nichts zu suchen. Ich war entsetzt, als ich gestern einen Hinweis auf eine ganze Reihe inakzeptabler Facebook-Postings der Gloggnitzer Neo-Gemeinderätin Roman-Schmidl bekommen habe: Es sind braun-blaue Offenbarungen! Sie ist die Nachfolgerin des erst vor einigen Wochen wegen seiner braunen Sprüche zurückgetretenen Gloggnitzer Gemeinderats Gerald Hraball („Merk’s FPÖ: Hetzerei geht manchmal in die Hose!“).

Heute habe ich mit einer Presseaussendung auf den neuerlichen Problemfall reagiert. Die Gemeinderätin will übrigens beweisen, „wie wir in den letzten Jahrzehnten belogen wurden“. Sie postet unter anderem ein Video, in dem behauptet wird, dass es „Ziel der Umerziehung der Österreicher war, das deutsche Nationalbewusstsein wegzuzüchten und durch das ‚Konstrukt‘ einer sogenannten ‚Österreichischen Nation‘ zu ersetzen“.

Das Facebook-Profil der Gemeinderätin zeigt einmal mehr, wie rechtsextrem durchsetzt das Personal der FPÖ ist. Roman-Schmidl ist nicht nur im Amt die Nachfolgerin des zurückgetretenen Gemeinderates Gerald Hraball, sondern auch im Geist. Ihre Facebook-Postings stellen ein Sammelsurium aus braun-blauen Sumpfblüten mit rassistischen, xenophoben und geschichtsrevisionistischen Äußerungen und Inhalten dar.

Den durch inakzeptable rassistische und antisemitische Äußerungen erzwungenen Rücktritt ihres Vorgängers Gerald Hraball kommentiert Schmidl, dass es „ehrlich ist, was Gerald da gesagt hat“ und dass er „mundtot“ gemacht worden sei.

Da Roman-Schmidl zudem massenhaft verschwörungstheoretischen Schwachsinn und xenophob motivierte Halb-und Unwahrheiten und hetzerische Äußerungen bis hin zu Mordphantasien absetzt, frage ich mich, ob Geisteshaltungen wie diese inzwischen zur Qualifikationsvoraussetzung für freiheitliche Funktionärinnen und Funktionäre geworden sind, um in ein politisches Amt zu kommen.

Ich verlange auch in diesem Fall umgehend Konsequenzen und somit den Rücktritt von Roman-Schmidl. Außerdem ist endlich zu klären, inwieweit die FPÖ durch die Auswahl ihrer rechtsextremen MandatarInnen überhaupt noch im Rahmen der österreichischen Verfassung steht.

Auf der Website von „Heimat ohne Hass“ ist soeben ein Artikel mit weiterführenden Informationen erschienen („FPÖ Gloggnitz: Neue personelle Abgründe“).