23. Februar 2011

Wo liegt denn dieses Pisa?

2011-02-23T15:44:00+01:0023.02.11, 15:44 |Kategorien: Bildung|Tags: |

Man muss Pisa ernst nehmen. Ein bisschen Gelassenheit ist aber durchaus angebracht. Interessant ist, dass gerade bei den Siegern der Pisa-Testungen diese demonstrative Gelassenheit vorhanden ist und keineswegs überschwänglicher Jubel die Folge der Ergebnisse vorhanden ist.

Schön finde ich die Geschichte, die der Botschafter Peter M. Boehm bei einem Symposium in Berlin erzählt hat. Eine deutscher Politiker gratulierte einem der 13 kanadischen Ministerpräsidenten zu den hervorragenden Pisa-Ergebnissen seines Landes. Betreten fragte der Ministerpräsident den kanadischen Botschafter: „Was habe ich mit dieser kleinen Stadt in Italien zu tun?“

Diskutiert wurde in Deutschland übrigens über „Neue Wege zur Bildungsgerechtigkeit“. Und bei aller notwendigen Gelassenheit: Diesem Thema sollten wir uns auch in Österreich intensiv annehmen.

Bei aller Unterschiedlichkeit der kanadischen Teilstaaten, eines haben sie gemeinsam: eine Grundschule, die alle Schüler acht Jahre lang bis zum 14. Lebensjahr besuchen, und Ganztagsschulen.

Der Botschafter meint, das gemeinsame Lernen eine das Land. Von der Gemeinsamen Schule würden besonders Kinder nicht kanadischer Herkunft und sozial Benachteiligte profitieren. Wäre doch eine Erkenntnis für Österreich!

Denn auch für uns hat zu gelten: „Kein Kind zurücklassen!“

6. Februar 2011

Fünf Maßnahmen gegen das Pisa-Desaster!

2011-02-06T18:49:00+01:0006.02.11, 18:49 |Kategorien: Unkategorisiert|Tags: |

Vorarlbergs Landeshauptmann Herbert Sausgruber weist den Weg aus dem Vorarlberger Pisa-Desaster mit einem „Zwei-Punkte-Programm“. Auf der ORF-Homepage liest sich das so: „Sausgruber kündigte an, dass Lesen wieder Volkssport werden müsse. … Eine Änderung der Vorarlberger Bildungspolitik aus Anlass des PISA-Ergebnisses sei nicht notwendig, da die Grundkonzeption richtig sei.“ Wie bitte? Eine richtige Grundkonzeption? Immerhin spricht er von Frühförderung. Unsere Vorarlberger Bildunssprecherin Katharina Wiesflecker hingegen vermag wirklich zu überzeugen. Sie präsentierte heute ein „Fünf-Punkte-Programm“:

1. Ausbau der Sprachförderung im Kindergarten

2. Mehr Beachtung des Schuleingangsbereichs und ein System mit zumindest 1,5 Lehrpersonen-Stellen in den ersten beiden Klassen

3. Ein Masterplan zum Ausbau der Ganztagsschulen und entsprechende Budgetmittel

4. Lesefreude fördern (Lesenächte etc.)

5. Schritte zur Gemeinsamen Schule

Am Mittwoch habe ich bei einem VN-Stammtisch an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch Gelegenheit, über die Ursachen des Pisa-Desasters und diese Punkte mit Landesrat Stemer zu diskutieren. Wir brauchen eine tiefgreifende Bildungsreform und mehr als nur kosmetische Maßnahmen, damit auch wirklich gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

14. Dezember 2010

Josef Pröll: Die Lehrkräfte sind schuld an Pisa!

2010-12-14T00:31:00+01:0014.12.10, 0:31 |Kategorien: Bildung|Tags: |

Wir können es machen wie Josef Pröll und die Schuld am Pisa-Debakel den Lehrkräften zuschieben. Einerseits meint der ÖVP-Parteiobmann, die „Gesamtschule Volksschule“ sei schuld am miserablen Abschneiden der 15-Jährigen. Die „schwarze Logik“ treibt aber noch seltsamere Blüten. Pröll lässt über seinen Sprecher der Öffentlichkeit ausrichten: „Es sind Zweifel angebracht, die Gesamtschule als Allheilmittel anzupreisen, in der gute und schlechte Lehrer, gute und schlechte Schüler durcheinandergemischt werden. Das verschärft das Problem mehr, als es zu lösen.“

Das ist eine unfassbare Entgleisung. „Gute“ und „schlechte“ SchülerInnen dürfen ja nicht vermischt werden, diese krude ÖVP-Logik kennen wir schon. Jetzt sagen die Schwarzen aber auch ganz offen, was sie von den PflichtschullehrerInnen halten. Wo sind denn jetzt die „guten“ und die „schlechten“, die laut Pröll nicht „durcheinandergemischt“ werden dürfen? Mit den „guten“ LehrerInnen können ja wohl nur die AHS-LehrerInnen gemeint sein, die „schlechten“ sind demnach die HauptschullehrerInnen. Oder kann jemand etwas anderes aus dieser Ausage herauslesen?

Statt LehrerInnen-Bashing zu betreiben, bringe ich nächste Woche eine bildungspolitischen „Notstands-Antrag“ zur Hebung der Lesekompetenz ein (< file name="Entschliessungsantrag_Lesekompetenz" >).

Mein Schlusswort wie immer: „Kein Kind darf zurückbleiben!“

Und diesmal ein kleiner Anhang: „Keine Lehrkraft darf beleidigt werden!“

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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