AHS-Gewerkschafter Eckehard Quin schreibt ab!

2015-09-26T08:51:48+02:0025.09.15, 11:30 |Kategorien: Bildung, Gesellschaft|Tags: , , , |

Quin und WalserDas schlägt dem Fass den Boden aus. Der moralisierende und seine christlichen Werte vor sich hertragende AHS-Gewerkschafter Eckehard Quin wurde des Plagiats überführt. Der entsprechende Beitrag ist am 23. September erschienen, inzwischen aber von der „Standard“-Homepage entfernt. Auf seinem Blog ist „sein“ Artikel nach wie vor abrufbar.

Der Korrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Michael Martens, beschwerte sich auf einer Website und bei der Redaktion des „Standard“ und auf einer Website („Kommentar der Anderen“ zu wörtlich genommen: Ganze Absätze aus „FAS“-Essay von Michael Martens im „Standard“). Demnach hat die Zeitung einen – angeblich von Quin stammenden – Kommentar abgedruckt, in dem Quin einen Martens-Text mehr oder weniger abgekupfert hat: „Teile davon wortwörtlich“ – wie Martens beklagt. Inzwischen haben sich sowohl die Redaktion des „Standard“ als auch Quin selbst bei Martens entschuldigt.

In der Schule hat man das gar nicht gern, wenn die Kinder von anderen abschreiben. Dann gibt es Sanktionen. Gelten für den Vorsitzenden der AHS-Gewerkschaft andere Kriterien? Kann er weiterhin glaubwürdig die Interessen der 22.500 AHS-Lehrkräfte vertreten?

Er habe, so schreibt Quin über sich, einen „sehr stark ausgeprägte Gerechtigkeitssinn“. Herr Quin – im Bild bei einem „Streitgespräch“ mit mir für die „Furche“ –: Dann ziehen Sie die Konsequenzen!

Ein paar Worte noch zum Inhalt des „Quin“- bzw. in weiten Teilen Mertens-Kommentars: Dieser „Willkommensbrief“ an Flüchtlinge in Österreich (Deutschland) ist an Zynismus nur schwer zu überbieten. Die Thesen widersprechen mit der pauschalen Kriminalisierung und den Unterstellungen gegenüber Flüchtlingen allen pädagogischen Prinzipien einer sinnvollen Integration. Nach erster heuchlerischer Empathie mit Flüchtenden schlägt das Schreiben in einen Drohbrief an männliche Asylwerber um. Unverschämterweise wurde es zudem über die offiziellen Kanäle der AHS-Gewerkschaft fächendeckend verbreitet.