ÖVP-Klub als Gully für gestrauchelte Abgeordnete

2015-08-03T13:19:38+02:0003.08.15, 13:11 |Kategorien: Allgemein, Nationalrat, Parteien|Tags: , |

Stronach

Frank Stronachs Truppe unterhält die Medien auch im Sommer. Natürlich nicht mit politischen Inhalten, sondern mit dem bei Menschen dieses Zuschnitts beliebten Parteiwechsel-Spiel.

Irritiert über die „Stronach Desperados“ zeigen sich die „Oberösterreichischen Nachrichten“ ebenso wie über „Lopatkas Kalkül“. Na ja, Letzteres dürfte klar sein: Lopatka selbst machte aus seiner Vorliebe für Schwarz-Blau ja nie einen Hehl und auch eine seiner Neuerwerbungen meinte am Wochenende: „Schwarz-Blau hätte Charme.“

Schon kommt die Idee auf, für den Wechsel von Abgeordneten wie im Fußball eine Transferzeit einzuführen. Ablösesummen dürfte ja „der Frank“ schon eingeführt haben. Das Team Stronach prüft derzeit Schadenersatzklagen gegen die ÖVP, vergisst dabei aber offensichtlich, dass „Frank“ selbst mit seinem Scheckbuch diese Form degoutanter „Politik“ eingeführt hat.

„Ist der ÖVP-Klub der Gully für gestrauchelte Abgeordnete oder das Sammelbecken der Heimatlosen?“ Nein, das fragt sich kein ÖVP-Kritiker. Das fragt sich der ehemalige Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Hörl.

Ich halte es da von der Wortwahl und dem Inhalt her eher mit der Jungen ÖVP in Vorarlberg. Sie bezeichnete den „Klub-Import“ von Team-Stronach-Abgeordneten als „beschämend“, „peinlich und einer bürgerlichen Partei nicht würdig“.

Übrigens: Noch sind sieben Abgeordnete im Stronach-Klub, sie alle haben schon – oft mehrere – Parteiwechsel hinter sich. Die OÖN vermuten, „dass ihre Anwerbung selbst dem aufnahmewilligsten Klubchef zuwider sein sollte“. Bei Reinhold Lopatka bin ich mir da nicht so sicher.

Bild: Ausschnitt aus der „Kleinen Zeitung“ von heute.