Geht es noch peinlicher? Das ist eine häufig gestellte Frage, wenn es um die heimische Politik geht. Die Antwort lautet meistens: Ja, natürlich!
So zum Beispiel beim ÖFB-Teamtrainingslager in Seefeld: Tirols Landeshauptmann Günther Platter gab sich „volksdümlich“. Und da plaudert man natürlich gerne mit den Menschen. Und man sucht die Konversation. Wenn Kameras dabei sind, vornehmlich und sehr gerne mit Prominenten, auch wenn man sie eigentlich gar nicht kennt. Platter geriet an den Shooting-Star von Bayern München David Alaba. Wenn dem schwarzen Landeshauptmann da aber ein leibhaftiger „Schwarzer“ entgegentritt, ist er natürlich verunsichert. Wie redet man mit so einem, woher könnte er denn kommen?
Platter hat´s dummerweise auf Englisch versucht und ziemliches Gelächter geerntet: „Sie können ruhig deutsch mit mir reden, ich bin Österreicher“, meinte der österreichische Nationalspieler. Der 19-Jährige wurde übrigens eben erst von 245 Profis der Deutschen Bundesliga im „kicker“ auf Platz zwei in der Kategorie „Aufsteigern der Saison“ gewählt. Platter gehört offensichtlich nicht in diese Kategorie.
Was mich erleichtert: Nicht mehr nur Vorarlberger Politiker behaupten: „The world in Vorarlberg is too small“, nun gilt auch: „The world in the Tyrol is too small“!
Noch peinlicher übrigens ist die polnische Sportministerin Joanna Mucha. Sie wollte vor dem polnischen Pokalfinale wissen, warum denn ausgerechnet Legia Warschau und Wisla Krakau gegeneinander spielen und wer die beiden Teams eigentlich ausgesucht habe.
Ich hab da noch einen Peinlicheren: Hier denunziert jemand einen Kritiker seines Gastkommentares völlig haltlos als „Antisemiten“ – und ist dann nicht mal Manns genug wegen dieser ungeheuerlichen Entgleisung um Entschuldigung zu bitten.
Nehmen Sie sich an der eigenen Nase, Hr. „Bildungssprecher“!
http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/753525/Die-Krypta-am-Heldenplatz-ein-Ort-staatlicher-Peinlichkeit?parentid=2538167#kommentar2538167
Trifft man hierzulande auf einen Schwarzen, spricht der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eher Englisch. Daß Platter dem Mann halt entgegenkommen wollte, auf diese – naheliegende – Idee kommen Sie nicht.
Da lassen Sie es sich lieber wieder nicht nehmen zwanghaft einen „Rassisten“ zu konstruieren: „Wenn dem schwarzen Landeshauptmann da aber ein leibhaftiger „Schwarzer“ entgegentritt, ist er natürlich verunsichert. Wie redet man mit so einem, woher könnte er denn kommen?“ – das sagt uns wie SIE ticken; und das ist nicht schmeichelhaft…