Bildung_Kind_ChancengerechtigkeitInzwischen habe ich sogar Beschwerdebriefe von MitarbeiterInnen internationaler Organisationen: Sie sind mit der einseitigen Förderung der Vienna International School (VIS) nicht mehr einverstanden.

Mein langjähriger Kampf um eine gerechtere Verteilung der vorhandenen Geldmittel (Alternativschulen: schon wieder alles Geld den Reichen?) wird von der Regierung immer wieder umgegangen, zuletzt durch den heutigen Ministerratsbeschluss: „UNO-Schule: Bund beschließt Zuschuss“
Dieser Beschluss sieht ein völkerrechtliches Abkommen mit den internationalen Organisationen in Wien vor. De facto bedeutet das: Die vier UN-Organisationen erhalten künftig jenes Geld, das bislang an VIS ging, und geben es dann an die VIS weiter. So weit so schlecht.
Dieses Vorgehen ist nicht nur ungerecht, sondern – das sehen auch Völkerrechtsexperten so – zudem eine Umgehung des EU-Rechts.

Selbstverständlich soll Österreich seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen. Dies kann aber auch durch die Vergabe eines Bildungsschecks für die Kinder der in den internationalen Organisationen tätigen Eltern passieren, die damit die freie Schulwahl hätten. So wird jedoch das Monopol einer einzigen Schule fortgeführt, was eindeutig gegen das EU-Beihilfenrecht verstößt und auch schon zu erheblichem Missmut bei den betroffenen Eltern geführt hat.

Die Regierung vergibt nach Gutdünken direkt und indirekt an eine einzige Privatschule Millionen, von denen auch jene Superreichen in Österreich profitieren, die in keinem Zusammenhang mit der UNO stehen. Gleichzeitig werden die Alternativschulen, die unser Schulsystem entscheidend mittragen und stützen, ausgehungert.

Ich möchte hier aus dem Schreiben eines empörten Elterteils einer internationalen Organisation zitieren, aus dem die exorbitanten Schulgebühren an der VIS ab dem Schuljahr 2015/16 hervorgehen: „For example the costs of a child joining 6th Grade could go as high as € 29,000 of which the International Organizations would cover only € 13,680 (75% of the maximum admissible level of € 18,240 for Vienna). Even the continuing students would be well above the maximum admissible level (further detail in table below).“ 29.000 € bei der Einschreibung! Die jährlichen Kosten liegen dann übrigens bei exakt 21.274 €. Und diese Schule braucht dann auch noch Millionen Steuergeld? Nicht mit uns. Wir werden an dieser Sache hartnäckig dranbleiben!