Wehrmachtsdeserteure wurden bei uns lange Jahre verunglimpft – zum Teil sogar noch mit aus der NS-Zeit stammenden Begriffen wie „Volksschädlinge“. In Österreich versucht der Verein „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ diesen Vorurteilen durch Aufklärung sowie politische und rechtliche Lobbyarbeit entgegenzuwirken. 2005 kam es zur teilweisen rechtlichen Rehabilitierung von Opfern der NS-Militärjustiz durch das sogenannte Anerkennungsgesetz. Zum 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs und vier Jahre nach Verabschiedung des Anerkennungsgesetzes 2005 organisiert der Verein nun eine Ausstellung zur Erinnerung an die Verurteilten der NS-Kriegsgerichte: „Was damals Recht war… – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht“. Die Schau ist vom 1. September bis 15. Oktober 2009 im Nestroyhof in Wien zu sehen.

Es handelt sich dabei um eine Wanderausstellung der Berliner Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Sie wurde von den VeranstalterInnen für die erstmalige Präsentation in Österreich inhaltlich aktualisiert.