Letzte Woche hat ein Herr Wolfgang Ziehaus in der Leserbriefspalte der „Vorarlberger Nachrichten“ versucht, den rechten „Chef-Leserbriefschreiber“ Werner Giacomuzzi vom Lügenvorwurf zu retten. Unsere Landtagsabgeordnete Vahide Aydin hatte bekanntlich nachgeforscht und entdeckt, dass Giacomuzzi nicht die Wahrheit gesagt hatte mit der Behauptung, ein „Türke“ habe an der FH Dornbirn eine Professorin aggressiv attackiert und beleidigt. Die Informationen stammten von ihm, so Ziehaus, und hätten sich nicht in Dornbirn, sondern in St. Gallen ereignet. Typisch für die rechten: Eine widerlegte Lüge wird durch eine schwer überprüfbare neue Behauptung relativiert. Eine Frage beantworten die rechten Herrschaften sicherheitshalber nie: Warum zeigen sie solche angeblichen Vorkommnisse nicht einfach an?

Ich darf aus einem Leserbrief aus den gestrigen „VN“ von Kurt Greussing zitieren:

„Es ist nichts Neues, dass mit planmäßigen Gerüchte-Kampagnen politische Stimmung gemacht wird. Je dreister und verlogener, desto besser. Das Kalkül ist klar: Normale anständige Menschen können es in der Regel gar nicht glauben, dass andere prinzipienlos lügen – und nehmen für bare Münze, was da serviert wird. Beispiele aus jüngster Zeit:

1.) Leserbriefe, die als persönliche Meinungsäußerung erscheinen, stammen in Wirklichkeit aus einer Schreibfabrik der FPÖ – dokumentarisch nachgewiesen in den VN vom 6.3.2010.

2.) Der frühere FPÖ-Kandidat Werner Giacomuzzi behauptet öffentlich, ein ´Türke` habe eine Professorin an der Fachhochschule aggressiv beleidigt. Nachforschungen ergeben: erfunden und erlogen.

3.) Alwin Häle aus Muntlix veröffentlicht in einem seiner üblichen Rundschreiben ein angeblich wörtliches Zitat des grünen Europaabgeordneten Daniel Cohn-Bendit: Es gehe darum, ´so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen`, damit diese den Grünen die Mehrheit für eine Gesellschaftsveränderung verschaffen. Dieses Zitat kursiert im Internet – und ist glatt erfunden. Nirgendwo wird ein konkretes Datum, ein Ort oder eine Publikation nachgewiesen, wo Cohn-Bendit so etwas geäußert haben soll. Also auch hier: eine Unterstellung und eine Lüge.

FPÖ, Giacomuzzi und Häle: Sie sind wahrhafte Vertreter christlich-abendländischer Werte. Leider nicht des 8. Gebotes (´Du sollst kein falsches Zeugnis geben`).“