Soviel ist mal fix: Auch Ernesto „Che“ Guevara hat das Teufelszeug aus den USA nicht verschmäht und begeistert Coca Cola getrunken. Trotzdem hat er sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur optisch als revolutionärer „Typus“ etabliert. Was aber machte den 1928 geborenen schwächelnden Asthmatiker zum wilden Draufgänger? Dieser spannenden Frage geht „Die Zeit“ nach: „Ernesto „Che“ Guevara

Um es kurz zu machen: „Che“ Guevara stammte aus bürgerlichem und dennoch unkonventionellem Haus, genoss eine gute Ausbildung und legte sich schon als Kind auf dem Schulhof mit Stärkeren an. Gegen Ende seines Medizinstudiums fuhr er mit einem Freund auf einem Motorrad 8000 Kilometer durch Lateinamerika, lernte die Lebensumstände von Arbeitern, Indios und Leprakranken kennen und traf auf Fidel Castro. Alles weitere ist hinlänglich bekannt.

Die spannende Frage: „Wo wäre der Che heute? Unter den Molli-Werfern beim G-8- Gipfel? Ein disziplinloser Haufen! Oder doch eher Che als Vorhut einer Al-Qaida-Einheit in den afghanischen Bergen? Nein: zu wenig Frauen! Vielleicht würde er ja diesmal einen friedlichen Weg einschlagen – als Aktivist bei den Ärzten ohne Grenzen.“

„Zeit“-Autor Harro Albrecht empfiehlt: „The Motorcycle Diaries“. Regie: Walter Salles, 2004, DVD, 9,99 Euro

Und mich würde Folgendes interessieren: Was würde der „Commandante“ heute in Österreich machen? Welche Schlüsse würde er ziehen angesichts von Korruption und Reformstillstand? Und welche Schlüsse sollen wir ziehen?