In Sachen Bürokratie können die Deutschen ja bekanntlich sogar mit uns ÖsterreicherInnen locker mithalten. Ein Gesetz mit einem Namen in der Länge von „Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“ habe ich allerdings noch nie mitbeschließen müssen. Mit 63 Buchstaben ist eines der längsten Hauptwörter der deutschen Sprache. „Die Zeit“ hat kürlich darüber berichtet, aber gleichzeitig darauf spöttisch gewarnt: „Mehr Buchstaben machen noch keine bessere Politik“!
Das obrige Gesetz stammt übrigens aus dem Jahr 1999 und hat auch eine Kurzform: „RflEttÜAÜG“. Na also. Es geht also auch kürzer.
Allerdings gibt es da noch die „Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung“, die sogenannte „GrundVZÜV“. Die hat sogar 67 Buchstaben und war im Jahr 2003 kurzfristig Rekordhalter. „Die Zeit“ spöttisch: „(Sie) erwies sich aber recht bald als Sackgasse der Sprachevolution, weshalb ihre 67 Buchstaben wieder aus dem Alltagsdeutsch verschwanden. Ein Akt der Gerechtigkeit. Schließlich hatte die Verordnung das Gesetz nur deshalb um Längen – vier Buchstaben! – schlagen können, weil sie selbst es nie zum Gesetz geschafft hat.“
Doch laut Artiekl sind auch die Tage des „RflEttÜAÜG“ als „Prahlhans unter den Gesetzesnamen (»Ich hab den längsten«)“ gezählt. Dafür sollen dann ausgerechnet wir Grüne mitverantwortlich sein: „Wenn von 2013 an wieder Rot-Grün regiert, wird das deutlich zu kurz geratene Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABeG) dem Ruf der neuen Regierung als Turboaussteiger angepasst. Aus dem NABeG wird zunächst ein Netzausbaubeschleunigungserweiterungsgesetz (NaBErG), dann ein Netzausbaubeschleunigungserweiterungsergänzungsgesetz (NABErErG), um schließlich mit dem Netzausbaubeschleunigungserweiterungsergänzungsnovellierungsgesetz (NABErErNoG) 66 Buchstaben und ein neues Zeitalter zu erreichen. Allerdings kommt man auch schneller dahin: Man erklärt die Atomkraft zur Green Technology und verabschiedet ein Atomkraftwerketikettierungsschwindelüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz, kurz: CDU.“
Soweit die Irrungen und Wirrungen unseres nördlichen Nachbarn. Ich kann versichern: Wir tun in Österreich unser Bestes, um mithalten zu können!