Man darf gespannt sein, wie sich Ministerin Claudia Schmied in den kommenden Tagen verhält. Die Stimmung an der Basis jedenfalls ist eindeutig. Es brodelt. Die ÖLI-UG (Österreichische LehrerInnen Initiative – Unabhängige GewerkschafterInnen für mehr Demokratie) hat in einer Aussendung Klartext geredet und fordert von der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) Streikmaßnahmen: „Keine Arbeitszeiterhöhung! Arbeitsbelastung reduzieren! Keine Gehaltskürzung, keine Abwertung von Bildungsarbeit! Arbeitsplätze für JunglehrerInnen sichern und ausbauen!“ Streik ist sicher das härteste Mittel in einem Arbeitskampf und muss daher mit Bedacht eingesetzt werden. Der Stimmung an den Schulen dürfte diese Forderung aber sicher entsprechen.

Um ein Argument der ÖLI-UG wird die Ministerin nicht herumkommen: Die LehrerInnen haben ihren Solidarbeitrag wie alle SteuerzahlerInnen für die verfehlte Wirtschaftspolitik bereits über die diversen Rettungspakete bezahlt. Ich kann mich der Ablehnung des „Schmied-Pakets“ daher nur anschließen, zumal die Proteste der ÖLI-UG nicht nur standespolitische Aspekte haben. Die Forderung nach kinder- und menschenfreundlichen, weltoffenen Schulen beispielsweise ist gerade in Zeiten wie diesen wichtig: Schulen müssen ein Lern- und Lebensraum ohne Angst und Überbelastung sein. Wir brauchen eine Schule, die es Kindern ermöglicht, selbstbewusste und selbstbestimmte Menschen zu werden. Die angekündigten Sparmaßnahmen leisten dazu nicht nur keinen Beitrag, sondern sind sogar kontraproduktiv.