Sind wir ÖsterreicherInnen eher autoritätsgläubig oder liberal, sind wir ausländerfeindlich oder weltoffen? Die kürzlich veröffentlichte „Wertestudie“ gibt einige Antworten auf diese Fragen.

Wir haben über die Studie letzte Woche im grünen Parlamentsklub intensiv diskutiert. Der Befund belegt (leider), dass eher autoritäre Einstellungen in der Bevölkerung angestiegen sind. Erstaunlich, wie wenig die teilweise schockierenden Befunde der Forscher in den letzten Tagen die öffentliche Diskussion bestimmt haben.

Jede und jeder Fünfte kann sich „sehr“ oder „ziemlich gut“ vorstellen, „einen starken Führer zu haben, der sich nicht um ein Parlament und um Wahlen kümmern muss“, vor zehn Jahren konnten sich das „nur“ 15 Prozent vorstellen. Gleich 57 Prozent wollen Zuwanderung „generell verbieten“, sechs Prozent halten es für erstrebenswert, dass „das Militär das Land regieren“ sollte (1999 wollte das ein Prozent). Durchgängig gibt es zudem ein „geringes politisches Interesse“. Berlusconi hätte seine Freude mit diesen Ergebnissen.

Das Vertrauen in die Institutionen sinkt „in teils beängstigendem Ausmaß“. Besonders anfällig für autoritäre Vorstellungen sind FPÖ- und SPÖ-Anhänger (40 bzw. 39 Prozent), ÖVP- sowie BZÖ-Wähler liegen mit 29 und 26 Prozent im Durchschnitt, Grün-SympathisantInnen liegen zwar am besten, mit zwölf Prozent aber immer noch erschreckend hoch. Die Konsequenzen daraus? Wir müssen offensiver auftreten und dürfen das Land nicht Richtung „Berlusconien“ treiben lassen!

Bei diesem Befund ist es daher umso wichtiger: