Das nenne ich eine tolle Initiative: Die Wiener Symphoniker starten eine Gegenoffensive zum Gedenken der schlagenden Burschenschaften und geben am Abend des 8. Mai ein Konzert auf den Heldenplatz!

Wer an diesem Tag nach wie vor die „totale Niederlage“ von Wehrmacht und Waffen-SS betrauert, sollte an der zentralen Gedenkstätte Österreichs am Wiener Heldenplatz keinen Platz haben. Dass sich nach den äußerst unerfreulichen Diskussionen mit dem Vorstand – nicht den Mitgliedern – der Wiener Philharmoniker die Symphoniker zu diesem Schrittt entschlossen haben, ist ein erfreuliches Zeichen für das andere Österreich. Daher gilt: „Nimm Dir frei am 8. Mai!“

Das Erfreuliche: Der Heldenplatz ist nicht die Bühne für Rechtsrechte, sondern eine große Bühne für das Orchester: Ob Platz für die Burschenschafterfeier vorhanden ist? Ich halte es mit dem – wohl etwas optimistischen – Wunsch von Peter Mayr im „Standard“: „Vielleicht findet heuer der rechte Spuk sein Ende.“

„Musik ist eine universelle Sprache und wie geschaffen dafür, über weltanschauliche Grenzen hinweg Brücken zu bauen,“ betont der Geschäftsführer der Wiener Symphoniker Johannes Neubert die bewusst gehaltene Überparteilichkeit dieser Veranstaltung: „Die Wiener Symphoniker freuen sich daher sehr, am 8. Mai aus Anlass des Kriegsendes ein Festkonzert an einem historisch so bedeutsamen Platz wie dem Heldenplatz zu spielen. Für uns ist dieses Konzert ein Festkonzert im wahrsten Wortsinne und ein Bekenntnis zu Demokratie und Freiheit in Österreich.“