Wir haben im Erweiterten Bundesvorstand eine sehr gute Wahl getroffen, als wir Anfang Oktober nach dem Rücktritt Alexander van der Bellens fast einhellig Eva Glawischnig gebeten haben, für das Amt der Bundessprecherin zu kandidieren. Ich bin gespannt auf morgen: Beim Bundeskongress in Klagenfurt stellt sie sich der Wahl der Delegierten.

Eva ist eine Top-Expertin im Umweltrecht und hat das Handwerk nach einem Jus-Studium vier Jahre bei „Global 2000“ gelernt. Als Umweltexpertin der Wiener Grünen kam sie vor neun Jahren in den Nationalrat und übernahm auch gleich die Funktion der Umweltsprecherin. Sie hat in den letzten Jahren den rot-schwarzen und schwarz-blau-orangen Verhinderer-Koalitionen stark zugesetzt und konsequent jene Inhalte thematisiert, die in Österreich leider noch immer stiefmütterlich beantwortet werden: Klimawandel, Energiekonzept, Umweltpolitik, Genderpolitik.

In den letzten drei Monaten habe ich sie als sehr kompetente, geradlinige und zugleich offene Führungspersönlichkeit erlebt. Und vor allem: Sie kann mit Widerspruch umgehen – speziell bei uns Grünen eine wirklich sehr vorteilhafte Charaktereigenschaft!

Ein großes Thema wird morgen auch der Abschied Alexander van der Bellens sein. Der Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Planungs- und Finanzierungsverfahren im öffentlichen Sektor, Infrastrukturfinanzierung, Steuerpolitik etc. hat die Grünen geprägt wie kaum jemand vor ihm. Das ehemalige SPÖ-Mitglied ist seit 1994 Nationalratsabgeordneter der Grünen und seit 1997 Bundessprecher.

Seine größte Leistung ist aus meiner Sicht, dass er uns in seiner ruhigen, aber doch bestimmten Art zu einer Truppe geformt hat, die Individualität zwar noch immer als hohen Wert sieht, Teamfähigkeit aber doch in den Vordergrund stellt. Es ist denn auch nicht zufällig fast allen politischen BeobachterInnen – auch nicht grün-nahen – klar: Wir haben 1997 eine sehr gute Wahl getroffen. Danke Sascha!