Die Fakten: In Alberschwende in Vorarlberg haben sich Bürgermeisterin, Dorfpfarrer und ein Großteil der Bevölkerung für einen humanen Umgang mit AsylwerberInnen ausgesprochen (Asyl: „Aufstand gegen Unmenschlichkeit“). Das störte einige. Fünf junge Burschen mit offensichtlich rechtsextremem Hintergrund zogen am Sonntag durch die Gemeinde, beschädigten mehrere Plakate der Aktion „Wir sind Asyl“ und skandierten am Abend vor dem Asylheim rechte Parolen. Gegen Mitternacht zogen die Herrschaften von dannen, um – offensichtlich nach reichlichem Alkoholgenuss – gegen fünf Uhr morgens zurückzukehren und zu versuchen, gewaltsam in die Unterkunft einzudringen. Fensterscheiben krachten. „Scheiß Juden, verschwindet von hier!“ – bekamen die muslimischen Flüchtlinge da zu hören. Nur das beherzte Eingreifen von Alberschwendnern verhinderte Schlimmeres („Kein Osterfrieden in Alberschwende“).
Das ist leider kein Einzelfall in Vorarlberg. In Batschuns gab es sogar einen Brandanschlag gegen ein Asylwerberheim („Haupttäter von Batschuns war in rechtsextremer Szene aktiv!“). Auch in der Steiermark gab es am Wochenende einen Vorfall (Asylunterkunft mit Krachern und Steinen beworfen).
Was treibt die Täter an? Woher speist sich ihr Hass? Einfache Antworten darauf gibt es nicht. Tatsache aber ist, dass das gesellschaftliche und politische Umfeld – von Pegida bis zur FPÖ – derzeit fördernd wirkt. Das gilt leider in Vorarlberg, das gilt genauso in Deutschland. Sehenswert in diesem Zusammenhang ist ein Beitrag auf 3Sat: „Woher kommt dieser Hass?“
Tatsache ist, dass große Teile der Gesellschaft stark verunsichert sind, dass die Suche nach simplen Antworten auf komplexe gesellschaftliche Entwicklungen ebenso ausgeprägt ist wie das gleichzeitige Erstarken rechtsextremer Tendenzen in ganz Europa. Die Errungenschaften der Aufklärung werden infrage gestellt. Aufklärung? Solidarität mit den Schwachen in der Gesellschaft? Zivilisatorische Regeln zur Konfliktaustragung?
Brauchen wir nicht! „Lügenpresse“ und undefinierte „Volksverräter“ als Antwort reichen den Herrschaften. Und Dreinschlagen ist allemal leichter als Ursachenforschung, zumal wenn es ideologische Unterstützung gibt und politische Rattenfänger unterwegs sind.
Sehr geehrter Herr Walser,
„…ist allemal leichter als Ursachenforschung,…“
Eine Frage an Sie: Wären diese jungen Burschen „mit offensichtlich rechtsextremem Hintergrund“ an Sie herangetreten mit ihren Fragen, hätten Sie ihnen geantwortet? Ich behaupte, aus gutem Grunde, nein. Ich bin weder Pegida- noch FPÖ-Fan und bin auch nicht offensichtlich rechtsextrem und bekomme von ihnen trotzdem keine Antwort. Das ist ihre Art von Arroganz oder Ignoranz und deshalb werden Sie auch von solchen Burschen als „Volksverräter“ bezeichnet. Sie waschen natürlich ihre Hände in grüner Unschuld.
Die echte Person!
Die echte Person!
Sehr geehrter Herr Stadler!
Ich bekomme sehr viele Anfragen. Ihre strotzen vor Unterstellungen („denunzierende akademische Ratschläge“, Hanno Loewy werde in Israel als „Volksverräter“ bezeichnet, „Arroganz oder Ignoranz“, …), zudem sind die meisten der gestellten Fragen bei Lektüre meiner Beiträge schon beantwortet. Damit kann man zufrieden sein oder nicht. Sie sind nicht zufrieden. Das akzeptiere ich.
Hat viel mit Bildung zu tun und wie man selbst in der Gesellschaft integriert ist! Ich erlebe Rechte selber nicht gut integriert und die Schuld des beruflichen und sozialen Versagens haben immer die anderen!