6. Oktober 2012

So fördert man Kinder individuell!

2012-10-06T09:45:00+02:0006.10.12, 9:45 |Kategorien: Bildung|

Am besten funktioniert Schule dann, wenn man Kinder ernst nimmt und ihnen individuelles und selbstbestimmtes Lernen ermöglicht. Zudem erkennen immer mehr PĂ€dagögInnen die Möglichkeiten der „Peer Education“: SchĂŒlerInnen helfen SchĂŒlerInnen! Ganz systematisch wird dies beispielsweise an der Max-Brauer-Schule in Hamburg gemacht, wie dieser kurze Filmausschnitt von Reinhard Kahl (ab Sekunde 30) deutlich macht.

In der Zeitschrift „PĂ€dagogik“ wurde das Thema „SchĂŒler als Lernhelfer“ in einer Artikelserie beleuchtet, auch der Ansatz „Lernen durch Lehren“. Die LehrkrĂ€fte werden wie in unserem Konzept der „GrĂŒne Schule“ zu „Coaches“. Maximal drei Kinder bilden eine Lernergruppe und jede Gruppe bearbeitet einen abgegrenzten Stoffabschnitt. Zudem hat sie die Aufgabe, diese Inhalte der Gesamtgruppe zu vermitteln. SchĂŒlerInnen bereiten den Stoff didaktisch auf, ĂŒberlegen sich spannende Impulse, Abwechslung in den Sozialformen usw. Bei dieser Vorbereitung, die im Unterricht stattfindet, steht die Lehrkraft den einzelnen Lernergruppen zur Seite, gibt Impulse und RatschlĂ€ge.

Hier zum Nachlesen: „Peer Education“ – SchĂŒler helfen SchĂŒlern

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

5. Oktober 2012

Motivierte LehrkrĂ€fte als SchlĂŒssel zur Schulreform!

2012-10-05T08:33:00+02:0005.10.12, 8:33 |Kategorien: Bildung|

Heute ist der „Welttag der LehrerInnen“ – die UNESCO hat den 5. Oktober erstmals im Jahr 1994 proklamiert. Das ist eine ideale Möglichkeit, um der österreichischen Regierung ins Stammbuch zu schreiben: Motivierte LehrkrĂ€fte sind ein SchlĂŒssel zur Schulreform!

In einer Presseaussendung habe ich das gemacht und Claudia Schmied an Folgendes erinnert: LehrkrĂ€fte mĂŒssen signifikant mehr verdienen als bisher, das gilt insbesondere fĂŒr junge LehrkrĂ€fte. Als Nullsummenspiel gibt es allerdings zumindest kurz- und mittelfristig kein modernes Dienst- und Besoldungsrecht.

AnfangsgehĂ€lter von 1.944,20 € brutto (netto sind das 1.380,65 €) fĂŒr LehrerInnen an Mittelschulen, Sonderschulen und Volksschulen oder 2.172,10 € brutto (1.499,22 netto) fĂŒr LehrkrĂ€fte an AHS und BMHS sind inakzeptabel.

Eltern stöhnen, weil ganztĂ€gige Schulangebote fehlen und fĂŒr ihre Kinder Nachhilfeunterricht auf der Tagesordnung steht. SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sind frustriert, weil sie nicht ihren Begabungen entsprechend gefördert werden. Das Ergebnis sind stĂ€ndig schlechter werdende Ergebnisse bei internationalen Testungen. Österreich fĂ€llt zurĂŒck. In unserem veralteten RollenverstĂ€ndnis sind LehrkrĂ€fte noch immer RichterInnen, die durch die Notengebung ĂŒber den Bildungsweg entscheiden. Das muss sich Ă€ndern. LehrkrĂ€fte sind Lerncoaches.

Seit Jahren wird jeweils fĂŒr den „kommenden“ Sommer oder Herbst eine große Reform angekĂŒndigt, nach wie vor aber hat Ministerin Claudia Schmied nicht einmal die Eckpunkte des neuen Dienstrechts fixiert und die Finanzministerin stellt sich gegenĂŒber berechtigten Forderungen taub. LehrkrĂ€fte werden mit den Problemen im Klassenzimmer oft allein gelassen, unterstĂŒtzendes Personal wie in fortschrittlichen Staaten – von Sozialarbeitern ĂŒber FachkrĂ€fte zur Lösung von Lernblockaden bis hin zu LehrkrĂ€ften fĂŒr Legasthenie oder Dyskalkulie – fehlt weitgehend.

Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft. Österreich braucht im Bildungsbereich eine nationale Kraftanstrengung!

Die Eckpunkte des neuen Dienst- und Besoldungsrechts mĂŒssen endlich auf den Tisch. Schluss mit Verhandlungen als „Geheimsache“ – an den Betroffenen vorbei. Das nĂ€hrt das Misstrauen und fĂŒhrt zu einer Verunsicherung der LehrkrĂ€fte.

Und nicht vergessen – es geht um unsere Kinder. FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

30. September 2012

Ethikunterricht fĂŒr alle Kinder!

2012-09-30T15:56:00+02:0030.09.12, 15:56 |Kategorien: Bildung|

Die ÖVP schickt den Jungstar vor, um ihre Uraltposition zu vertreten: ÖVP-StaatssekretĂ€r Sebastian Kurz will, dass alle SchĂŒlerInnen weiterhin den Religionsunterricht besuchen. Wer ohne religiöses Bekenntnis ist oder sich partout vom Religionsunterricht abmelden will, muss einen Ethikunterricht besuchen. So schaut das Positionspapier der ÖVP aus, das heute in der „Presse am Sonntag“ vorgestellt wurde: „Kurz: Ethikunterricht fĂŒr alle, die Religion meiden“

Damit fĂ€llt die ÖVP wieder hinter jene Position zurĂŒck, die bei einer Enquete im Parlament von den meisten Fachleuten vertreten wurde.

Um nur die vielleicht ĂŒberzeugendste Stimme zu zitieren – Anton A. Bucher, Professor fĂŒr ReligionspĂ€dagogik an der UniversitĂ€t Salzburg. Er zitiert in einer der Enquete nachfolgenden Studie meine Position: „WĂ€re es da in einer demokratischen Gesellschaft nicht sinnvoll, wenn sich alle Kinder gemeinsam und unter sachkundiger Anleitung möglichst vorurteilsfrei damit auseinandersetzten? Wir brauchen also statt des jetzigen konfessionellen Religionsunterrichts einen ‚Allgemeinen Ethik- und Religionen-Unterricht‘.“ Und dann meint der Theologe Bucher: „Der Verfasser schließt sich dieser Option an.“

Bucher argumentiert vor allem damit, dass faktischer Religionsunterricht schon lĂ€ngst nicht mehr so kirchlich-konfessionell ist, wie sich dies viele Kirchenvertreter vorstellen. Er verweist dabei auf eine von seinem Institut durchgefĂŒhrte Studie: „Im Jahre 2004 erfragten wir reprĂ€sentativ die religionsdidaktischen Zielsetzungen von mehr als 700 katholischen ReligionslehrerInnen. Nicht einmal einem Viertel ist es ein starkes Anliegen, dass SchĂŒlerInnen qua Religionsunterricht „praktizierende Mitglieder der Kirche werden“. “

Nicht einmal ein Viertel der ReligionslehrerInnen macht also das, was gesetzlich eigentlich die BegrĂŒndung fĂŒr den Unterricht ist? Bucher schließt daraus: „Von daher stellt sich die grundsĂ€tzliche Frage, ob die geltenden legistischen Rahmenbedingungen des Religionsunterrichts den sozioreligiösen Gegebenheiten und religionspĂ€dagogischen Fakten zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch angemessen sind.“

Dem schließe ich mich an!

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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