ĂVP als bildungspolitischer Zauberlehrling!
âDie ich rief, die Geister, werd‘ ich nun nicht los.â Wie weiland dem Zauberlehrling geht es anscheinend der ĂVP. Vizekanzler Spindelegger hat vor zwei Monaten eine ExpertInnengruppe mehr als 200 Personen zum Thema âUnternehmen Ăsterreich â 2025â ins Leben gerufen.
Bei der Vorstellung der Gruppe hat Spindelegger erklĂ€rt: âAuf das Risiko, dass mir VorschlĂ€ge der Initiative nicht gefallen, lasse ich mich ein.â Nachsatz: Wenn die EinfĂŒhrung der Gesamtschule empfohlen werde, nehme er das âzur Kenntnisâ.
Jetzt bin ich aber gespannt. Denn genau das tut die ExpertInnengruppe.
âą Man will die Gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr: âDie bisherige Fokussierung auf die Aufteilung von Kindern auf zwei Schultypen im Alter von 10 Jahren nimmt so viel Zeit und Energie auf schulischer und politischer Ebene in Anspruch, dass das eigentliche Ziel einer potentialorientierten Leistungsdifferenzierung vernachlĂ€ssigt wird.â
Und auch andere âheilige KĂŒheâ der schwarzen Bildungspolitik werden geschlachtet:
âą Der Kindergarten soll in Bundeskompetenz: âDazu bedarf es eines bundeseinheitlichen Kindergartengesetz mit einem Bildungsplan fĂŒr den Kindergarten.â
âą Gegen VerlĂ€nderung des Bildungsbereichs: âEine einheitliche Bundeskompetenz fĂŒr alle Schulen der Sekundarstufe 1.â
âą âAusdruck des SubsidiaritĂ€tsprinzips und ein echter Schritt zur BĂŒrgernĂ€he im Bildungsbereich ist die finanzielle und personelle Autonomie fĂŒr Schulen. Sie soll auch die Vielfalt der Bildungsangebote sicherstellen. Dazu bedarf es klarer, bundesweit einheitlicher, ZustĂ€ndigkeitsregeln. Bildungsziele sind zentral vorzugeben und eine effektive Kontrolle der Bildungsergebnisse ist einzurichten.â
âą âDie Expertenrunde ist der Meinung, dass bereits in einer Vielzahl von profunden Arbeitspapieren und Expertenmeinungen dargelegt wurde, wo die Probleme und Lösungen liegen. AuĂerdem gibt es in anderen LĂ€ndern erfolgreiche Beispiele, an denen man sich orientieren kann. Zahlreiche Mitglieder der Gruppe haben daher auch ausdrĂŒcklich betont, dass sie sich grundsĂ€tzlich mit den Zielen des Bildungsvolksbegehrens identifizieren können. In Bildungsfragen mangelt es also nicht an der Analyse sondern am Umsetzungswillen bzw. an der FĂ€higkeit ĂŒber den eigenen ideologischen Schatten zu springen.â
âDie ich rief, die Geister, werd‘ ich nun nicht los?â Die Erfahrung zeigt: Der ĂVP wird schon was einfallen!
Schwarzer Tag fĂŒr die ReformkrĂ€fte im Bildungsbereich: Gegen GrĂŒnen Widerstand haben alle anderen Parteien soeben die Verschiebung der sogenannten Zentralmatura beschlossen. Leidtragende sind die SchĂŒlerInnen der jetzigen sechsten Klassen. Ich habe auf diesem Blog schon mehrfach dazu Stellung bezogen – siehe etwa â
FĂŒr den heutigen âKurierâ habe ich mit ĂVP-Bildungssprecher Werner Amon ein âStreitgesprĂ€châ ĂŒber die aktuelle Bildungspolitik der Regierung gefĂŒhrt. Hier zum Nachlesen: â