24. Juni 2012

Schmied-Pressestunde: schöne Worte, keine Taten!

2012-06-24T13:09:00+02:0024.06.12, 13:09 |Kategorien: Bildung|

Die heutige „Pressestunde“ mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied hat nichts wesentlich Neues gebracht. Ihre Vorstellungen einer Bildungsreform gehen durchaus in die richtige Richtung. Seit vielen Jahren! Und genau da liegt das Problem: Es geht nämlich bekanntlich vor allem darum, Ankündigungen auch umsetzen.

Mit Goethe würde ich sagen: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!“ Vom angeblichen Ziel der Gesamtschule ist nichts zu erkennen, auch sonst reiht sich Baustelle an Baustelle.

Die Reformkraft der Regierung im Bildungsbereich mit Schmieds (!) Worten in der heutigen wie folgt zusammenfassen: „Es ist gelungen, gemeinsam mit der ÖVP die erstklassig vorbereitete Zentralmatura um ein Jahr zu verschieben. Ich gehe davon aus, dass sie auch kommt.“

Ähnliches gilt für die anderen Reformvorhaben im Bildungsbereich: Schulbürokratie und Verwaltungswirrwarr, Ganztagsschulen mit verschränktem Unterricht, Zentralmatura, LehrerInnen-Dienstrecht, LehrInnenausbildung Neu, elementarpädagogischer Bereich usw.

Es reicht nicht auf die Unzahl von neuen Gesetzen zu verweisen, wenn diese wie bei der Neuen Mittelschule nach dem großkoalitionären Kompromiss schlussendlich bis zur Unkenntlichkeit von der ursprünglichen Reformabsicht entfernt sind. Ich erinnere auch an die jüngste Schlappe der Ministerin: Das Schlimmste sind sinnvolle Reformen, die – wie bei der Zentralmatura – drei Jahre nach dem Inkrafttreten auf Druck der konservativen Reformverweigerer wieder ausgesetzt werden.

Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung für eine grundlegende Schulreform. Die Reformwilligen in Österreich in- und außerhalb des Parlaments müssen sich zusammenfinden zu einer Koalition der Vernünftigen. Wir sind ein Teil davon. Ich hoffe, dass Schmied und die SPÖ auch dabei sind.

Und worum geht´s überhaupt in der Schule? Richtig! Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

20. Juni 2012

Bevölkerungswachstum: Herausforderung für Bildungssystem!

2012-06-20T09:10:00+02:0020.06.12, 9:10 |Kategorien: Bildung|

Einige interessante Zahlen zum Bevölkerungswachstum hat heute die „Statistik Austria“ („Österreichs Städte in Zahlen 2011“) veröffentlicht. Die Zahlen sind auch für den Bildungsbereich von großer Relevanz, da beispielsweise Schulneubauten und Sanierungen künftig natürlich besonders dort anfallen, wo viele Kinder und Jugendliche sind. Bund, Länder und Gemeinden müssen diese Entwicklungen daher genau im Auge haben, um sinnvoll planen zu können. Die Bereitstellung von Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen ist eine der wichtigsten Infrastrukturleistungen von Städten und Gemeinden. Die kommenden (auch finanziellen) Herausforderungen im Bildungsbereich für die einzelnen Gemeinden sind in Zukunft daher sehr unterschiedlich:

• Die meisten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 20 Jahre leben in Lustenau (24,7), Hohenems (24,4) und Telfs (24,3), den geringsten Anteil haben Eisenerz (12,2), Bad Radkersburg (13,5) und Mariazell (15,0).

• 2010/2011 wurden rund 196.000 Kinder in den 239 Städten und großen Gemeinden in den Kindertagesheimen (Krippen, Kindergärten, Altersgemischte Betreuung und Horte) betreut, fast 533.400 Schülerinnen und Schüler besuchten eine allgemeinbildende Pflicht- oder Höhere Schule. Der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache lag in den Kindertagesheimen bei 36,8, in den allgemeinbildenden Schulen waren es 27,0.

• Die Betreuungsquote der Dreijährigen erhöhte sich von 53,4 Prozent im Jahr 1999 auf mittlerweile 80 Prozent. Bei den Vierjährigen von 84,0 auf 95,5 Prozent verzeichnet, bei den Fünfjährigen von 90,2 auf 94,4 Prozent. Die Betreuung der bis Zweijährigen liegt aktuell bei 17,1 Prozent.

• Die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für die vorschulische Erziehung beliefen sich 2010 in den Landeshauptstädten (inklusive Wien) auf 5.700 Euro pro betreutem Kind, beim allgemeinbildenden Unterricht lagen die Kosten bei 3.300 Euro pro SchülerIn. Der Anteil der Kosten für die vorschulische Erziehung an den gesamten Ausgaben lag bei knapp 4, jener für allgemeinbildenden Unterricht bei 6.

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

19. Juni 2012

ExpertInnen: Gesamtschule einführen!

2012-06-19T11:57:00+02:0019.06.12, 11:57 |Kategorien: Bildung|

Den Ignoranten in der FPÖ und anderen reformresistenten Organisationen wird auch das egal sein. Die „Presse“ berichtet heute: „Experten empfehlen wegen PISA die Gesamtschule“.

Es ist einfach nicht länger einzusehen, warum wegen einiger starrköpfiger Reformverweigerer bei uns zum Schaden der Kinder stur am Schulsystem des 19. Jahrhunderts festgehalten wird. Mit Deutschland sind wird somit das europäische Schlusslicht und trennen die Kinder inzwischen weltweit (!!) zum frühesten Zeitpunkt. SPÖ und ÖVP haben in den letzten Jahren so viele bildungspolitische Kompromisse gemacht, dass am Ende immer wieder ein Ergebnis feststand: Stillstand!

Deutlich geworden ist das zuletzt an dem von Unterrichtsministerin Claudia Schmied so hoch gepriesenen Modell der „Neuen Mittelschule“ (NMS), die am Grundübel – der zu frühen Trennung unserer Kinder mit neuneinhalb Jahren – nichts änderte. Wir Grüne konnten dem Regierungsmodell zwar noch einige wenige Giftzähne ziehen, die NMS führt uns insgesamt aber in die falsche Richtung („Neue Mittelschule – retten, was zu retten ist!“). Ob nun der ExpertInnenbericht an der Sturheit der Bildungsverantwortlichen etwas ändert, darf beziehungsweise muss bezweifelt werden.

Besonders zu denken gibt den anderen und hoffentlich auch den Wirtschaftstreibenden in unserem Land folgender Befund der ExpertInnen: Die spezifischen Trendanalysen für das Lesen haben gezeigt, dass die Verschlechterung zwischen 2000 und 2009 weitgehend kontinuierlich verläuft, sich also bereits zwischen 2003 und 2006 abgezeichnet hat. Die Leistungsrückgänge sind vorrangig in den unteren Leistungsbereichen festzustellen, sodass gerade die Gruppe der schwächeren Schülerinnen und Schüler fortlaufend größer wird.

Früher einmal hätte das zu einem Aufschrei geführt, heute geht so eine Meldung fast unter.

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr…

Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


Zur Seite des Parlaments…

Downloads