ĂVP-Bildungspolitik: tarnen und tĂ€uschen!
ĂVP-GeneralsekretĂ€r Hannes Rauch kritisierte diese Woche, dass Unterrichtsministerin Claudia Schmied die NMS im Vergleich zur AHS-Unterstufe bei der Mittelvergabe bevorzuge.
Klare Aussage. Schmied tut damit aber ganz exakt genau das, was ĂVP und SPĂ beschlossen haben. Sie pumpt Hunderte Millionen in ein System, das grundlegend reformiert gehört. Ein typischer rot-schwarzer Kompromiss. Ein fauler Kompromiss. Aber es ist genau das, was die ĂVP wollte. Die Verlogenheit der Schwarzen in Bildungsfragen ist ja kein neues PhĂ€nomen.
Die bildungspolitische Benachteiligung des lĂ€ndlichen Raums ist nĂ€mlich das Werk schwarzer Bildungsblockade. Die ĂVP hat zu verantworten, dass im Bildungsbereich jahrzehntelang die notwendigen Reformen unterblieben sind.
Das hat dazu gefĂŒhrt, dass in lĂ€ndlichen Bezirken zum Teil weniger als ein Prozent der Kinder eine AHS-Unterstufe besuchen können, wĂ€hrend sich heuer in Wien im ersten Bezirk 94,12 an einer AHS angemeldet haben. Diese Situation hat beispielsweise in Bregenz dazu gefĂŒhrt, dass ein Kind mit nur zwei Gut im Halbjahreszeugnis heuer keinen Platz in einem Gymnasium des Bezirks bekommen hat. In Telfs versuchte ein ĂVP-BĂŒrgermeister zusammen mit dem Landesschulrat gymnasialreifen Kindern den Zugang zur AHS-Unterstufe mittels Standortvertrag zu verwehren. So schaut die von der ĂVP immer wieder proklamierte âfreie Schulwahlâ in der RealitĂ€t aus.
Der Forderung Rauchs, im lĂ€ndlichen Raum mehr AHS zu bauen, bringt uns nicht weter. Das wĂŒrde die gut funktionierenden Hauptschulen und kĂŒnftigen Mittelschulen schwĂ€chen und die bestehenden Probleme verschĂ€rfen statt sie zu lösen. Der ĂVP-Vorschlag fĂŒhrt dazu, dass auch am Land Probleme entstehen, wie sie heute in vielen groĂen StĂ€dten existieren.
Jetzt zeigt sich auch, dass die EinfĂŒhrung der Neuen Mittelschule kein Beitrag zur Lösung des Problems ist: Statt des Etikettenschwindels der Neuen Mittelschule brauchen wir eine Gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr. Ansonsten werden Kinder aus dem lĂ€ndlichen Raum weiterhin genauso benachteiligt wie Kinder aus bildungsfernen Schichten.
ZU kritisieren ist aber auch die UntĂ€tigkeit der SPĂ: Ich möchte die Sozialdemokraten daran erinnern, dass wir im Parlament eine Mehrheit fĂŒr die auch von ihr geforderte grundlegende Schulreform haben, wir können sie morgen beschlieĂen. Schmied muss nur wollen.
FĂŒr die âGrĂŒne Schuleâ gilt: âKein Kind zurĂŒcklassen!â
Peter Fischer ist Professor an der PĂ€dagogischen Hochschule in Feldkirch und keiner, der sich bedeckt hĂ€lt. In der letzten Ausgabe der Zeitschrift âKulturâ findet er zum Thema Neue Mittelschule klare Worte: âDie Neue Mittelschule â mit Frust und Pfusch zurĂŒck in die Zukunft: Eine Bilanz von infamen TĂ€uschungen!â. Hier der ganze Artikel als Download: < file name="Fischer_Kultur_NMS" >.
Bis zu einer wirklich gerechten Schule ist es noch ein weiter Weg, denn das ist das Ergebnis jahrzehntelanger schwarzer Reformblockade und roter UntĂ€tigkeit: lĂ€ndliche Regionen sind bildungsmĂ€Ăig massiv benachteiligt. Ăber eine von mir dazu eingebrachte parlamentarische Anfrage gibt es heute breite Berichterstattung. So titelt die âPresseâ â