Lehrerdienstrecht: Schluss mit der Geheimdiplomatie!
Welches Lehrerbild beherrscht die Diskussion in Ăsterreich?
Gestern hatte ich in einem âJournal Panoramaâ – der sogenannten âMittwochsrundeâ – die Möglichkeit, unter Leitung von Astrid Plank mit Lehrergewerkschafter Paul Kimberger und Heidi Schrodt von âBildung grenzenlosâ ĂŒber das geplante neue LehrerInnendienstrecht zu diskutieren. Hier zum Nachhören: Wie viel Schule ist den LehrerInnen zumutbar?
Was dabei herauskommen ist? Wenig: Die Gewerkschaft will wieder einmal nichts Konkretes sagen, aus dem BMUKK wollte niemand mitdiskutieren und die anscheinend doch vorhandenen VorschlĂ€ge werden als âGeheimsacheâ unter Verschluss gehalten. Einige Infos zur aktuellen Situation ÂŽgibt es hier: âJahrzehntealte MissstĂ€ndeâ. Die Verunsicherung unter den LehrerInnen ist groĂ.
Wann werden wir in Ăsterreich endlich eine offene und transparente Diskussion zu diesem Thema fĂŒhren können? Wann wird auch die Mehrheitsfraktion in der GĂD einmal auch bildungspolitische und nicht nur standespolitische Argumente vorbringen?
Meine VorschlĂ€ge habe ich gestern schon kurz dargelegt (Lehrerdienstrecht: Derzeit haben Populisten das Wort!), nun geht es darum, fĂŒr eine breite Diskussion zu sorgen: Die bisherige Form der Geheimdiplomatie ist gescheitert, im stillen KĂ€mmerlein kann man fĂŒr 120.000 PĂ€dagogInnen – noch ohne die ElementarpĂ€dagogInnen – kein zukunftsweisendes modernes Dienstrecht aushandeln. Ein modernes Dienst- und Besoldungsrecht strukturiert nicht nur den Arbeitsmarkt und die BeschĂ€ftigungssituation von LehrkrĂ€ften â es bietet auch wichtige Anreize in Richtung Motivation, Leistung und Weiterbildungsbeteiligung.
Und bitte nicht vergessen, worum es in der Schule eigentlich geht: die Kinder. Daher gilt fĂŒr die âGrĂŒne Schuleâ: âKein Kind zurĂŒcklassen!â
âLehrer sind faule SĂ€ckeâ, meinte einst der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder und konnte sicher sein, damit zu punkten. âLehrer hauenâ ist in der Politik und in den Medien ein beliebter Sport – siehe Karikatur. Mit populistischen Ansagen macht man sich populĂ€r. Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch die Berichte ĂŒber die schwierigen Arbeitsbedingungen (etwa im âSpiegelâ ĂŒber den âHorrortrip Schuleâ).
Es sind drastische, aber zutreffende Worte, mit denen sich die Jungen GrĂŒnen gegen die fĂŒr Herbst geplante Abschaffung einer international wichtigen und vorzeigbaren Studienmöglichkeit an der UniversitĂ€t Wien stellen.