3. Mai 2012

Lehrerdienstrecht: Schluss mit der Geheimdiplomatie!

2012-05-03T09:59:00+02:0003.05.12, 9:59 |Kategorien: Bildung|

Welches Lehrerbild beherrscht die Diskussion in Österreich?

Gestern hatte ich in einem „Journal Panorama“ – der sogenannten „Mittwochsrunde“ – die Möglichkeit, unter Leitung von Astrid Plank mit Lehrergewerkschafter Paul Kimberger und Heidi Schrodt von „Bildung grenzenlos“ ĂŒber das geplante neue LehrerInnendienstrecht zu diskutieren. Hier zum Nachhören: Wie viel Schule ist den LehrerInnen zumutbar?

Was dabei herauskommen ist? Wenig: Die Gewerkschaft will wieder einmal nichts Konkretes sagen, aus dem BMUKK wollte niemand mitdiskutieren und die anscheinend doch vorhandenen VorschlĂ€ge werden als „Geheimsache“ unter Verschluss gehalten. Einige Infos zur aktuellen Situation ÂŽgibt es hier: „Jahrzehntealte MissstĂ€nde“. Die Verunsicherung unter den LehrerInnen ist groß.

Wann werden wir in Österreich endlich eine offene und transparente Diskussion zu diesem Thema fĂŒhren können? Wann wird auch die Mehrheitsfraktion in der GÖD einmal auch bildungspolitische und nicht nur standespolitische Argumente vorbringen?

Meine VorschlĂ€ge habe ich gestern schon kurz dargelegt (Lehrerdienstrecht: Derzeit haben Populisten das Wort!), nun geht es darum, fĂŒr eine breite Diskussion zu sorgen: Die bisherige Form der Geheimdiplomatie ist gescheitert, im stillen KĂ€mmerlein kann man fĂŒr 120.000 PĂ€dagogInnen – noch ohne die ElementarpĂ€dagogInnen – kein zukunftsweisendes modernes Dienstrecht aushandeln. Ein modernes Dienst- und Besoldungsrecht strukturiert nicht nur den Arbeitsmarkt und die BeschĂ€ftigungssituation von LehrkrĂ€ften – es bietet auch wichtige Anreize in Richtung Motivation, Leistung und Weiterbildungsbeteiligung.

Und bitte nicht vergessen, worum es in der Schule eigentlich geht: die Kinder. Daher gilt fĂŒr die „GrĂŒne Schule“: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

2. Mai 2012

Lehrerdienstrecht: Derzeit haben Populisten das Wort!

2012-05-02T08:32:00+02:0002.05.12, 8:32 |Kategorien: Bildung|

„Lehrer sind faule SĂ€cke“, meinte einst der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder und konnte sicher sein, damit zu punkten. „Lehrer hauen“ ist in der Politik und in den Medien ein beliebter Sport – siehe Karikatur. Mit populistischen Ansagen macht man sich populĂ€r. Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch die Berichte ĂŒber die schwierigen Arbeitsbedingungen (etwa im „Spiegel“ ĂŒber den „Horrortrip Schule“).

Beim Stichwort Populismus sind wir schon in Österreich: LehrerInnen sollten kĂŒnftig „fĂŒnf Wochen reinen Urlaub“ haben, wie „alle anderen auch“, meinte am Wochenende etwa Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und unterstellte damit indirekt, dass LehrkrĂ€fte derzeit zu wenig arbeiten.

Um es vorwegzunehmen, mit den Blockierern ind Sachen Reform des Dienstrechts von der GÖD habe ich nichts am Hut: NatĂŒrlich kann und muss auch ĂŒber die Ferienregelung nachgedacht werden, wenn aber immer nur ein Aspekt aus der komplexen Materie herausgegriffen wird, steht am Schluss keine zukunftsweisende Lösung, sondern es bleibt in Sachen Dienstrecht beim jetzigen unbefriedigenden Zustand.

Zur Versachlichung beitragen, sollte schon lĂ€ngst Unterrichtsministerin Claudia Schmied: Sie muss endlich die Eckpunkte des geplanten neuen Dienstrechts offenzulegen. FĂŒr mich ist beispielsweise klar, dass es fĂŒr keine Lehrkraft zu finanziellen Verschlechterungen kommen darf, die Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern ausschließlich auf die Unterrichtszeit zu beschrĂ€nken, ist im internationalen Vergleich zudem ein „Auslaufmodell“. Wir mĂŒssen auch wegkommen vom derzeitigen bĂŒrokratisch administrierten Zuteilungsmechanismen von LehrkrĂ€ften. Unbedingt notwendig ist daher, dass wir einen offeneren Arbeitsmarkt schaffen und schließlich auch fĂŒr zielgerichtete Weiterbildung sorgen.

In eine Ă€hnliche Richtung gehen ĂŒbrigens auch die VorschlĂ€ge einer Studie, die im Auftrag des BMUKK vom ibw (Institut fĂŒr Bildungsforschung der Wirtschaft) durchgefĂŒhrt wurde: „Lehrerdienst- und Besoldungsrecht. Internationaler Vergleich anhand ausgewĂ€hlter LĂ€nder & Reformoptionen fĂŒr Österreich“. SchwerpunktmĂ€ĂŸig wurden dabei die PISA-Topperformern beobachtet und als Beispiel herangezogen.

Das Ergebnis? Ein modernes Dienst- und Besoldungsrecht mĂŒsste grob skizziert folgenden GrundsĂ€tzen folgen:

‱ Arbeitszeitmodell, das die Unterrichtsverpflichtung mit schulischer Anwesenheitszeit kombiniert

‱ Deutlich höheres Ausmaß an schulischer Vergabekompetenz fĂŒr die Zulagen von LehrkrĂ€ften

‱ Offener Lehrerarbeitsmarkt und hohe schulische Autonomie bei der Lehrerauswahl

‱ Möglichkeit, bei unzureichender Lehrerleistung stĂ€rker einzugreifen (bis hin zur Entlassung)

Und bitte nicht vergessen, worum es in der Schule eigentlich geht: die Kinder. Daher gilt fĂŒr die „GrĂŒne Schule“: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

18. April 2012

Internationalen Entwicklung: „Die Studierenden fĂŒhlen sich verarscht!“

2012-04-18T15:06:00+02:0018.04.12, 15:06 |Kategorien: Bildung|

Es sind drastische, aber zutreffende Worte, mit denen sich die Jungen GrĂŒnen gegen die fĂŒr Herbst geplante Abschaffung einer international wichtigen und vorzeigbaren Studienmöglichkeit an der UniversitĂ€t Wien stellen.

Dort soll es nĂ€mlich leider den sehr erfolgreichen Bachelor-Studiengang „Internationale Entwicklung“ nicht mehr geben. Das ist ein weiteres Beispiel dafĂŒr, dass in Österreich kritische StudiengĂ€nge offenkundig nicht geschĂ€tzt werden, weil sie bei internationalen Rankings wenig bringen. „Internationale Entwicklung“ ist im deutschsprachigen Raum einzigartig. Studierende und Lehrende haben in der Vergangenheit bereits mehrfach protestiert.

Ich glaube, wir alle sollten das unterstĂŒtzen: Diese Woche findet eine von Studierenden organisierte Protestwoche statt, weil ĂŒber 700 StudienanfĂ€ngerInnen im letzten Wintersemester den Verantwortlichen anscheinend nicht genug Signal gegeben haben, wie wichtig dieser Studienzweig ist.

Übrigens: Die UniversitĂ€t bietet den Studierenden keinen regulĂ€ren Master an.

Und auch wenn es fĂŒr ein Problem der Uni vielleicht an dieser Stelle nicht passend erscheint auch hier mein Motto fĂŒr die „GrĂŒne Schule“: „Kein Kind (und in diesem Fall keine Studierenden) zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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