13. Januar 2012

Regierung betreibt schwarze PĂ€dagogik!

2012-01-13T11:00:00+01:0013.01.12, 11:00 |Kategorien: Bildung|

Wandeln Sebastian Kurz und Claudia Schmied auf den Spuren von Thilo Sarrazin? Der schwarze StaatssekretĂ€r jedenfalls hat gestern erneut – wie schon vor einem halben Jahr – eine unselige Debatte losgetreten. Er möchte die Strafen bei „Schulpflichtverletzungen“ (also dem unentschuldigten Fernbleiben vom Unterricht) von Kinder „zumeist auslĂ€ndischer Eltern drastisch erhöhen“: statt wie jetzt maximal 220 € sollen es kĂŒnftig bis zu 1.500 € sein. Unterrichtsministerin Claudia Schmied hechelt den Schwarzen auch in dieser Frage hinterher und kann sich eine VerschĂ€rfung vorstellen.

Damit stellt Kurz Eltern mit migrantischem Hintergrund unter Generalverdacht und betreibt unwĂŒrdige Hetze. Woher weiß der Vertreter der „schwarzen PĂ€dagogik“ eigentlich, dass vor allem Eltern mit migrantischem Hintergrund ihre Kinder am Schulbesuch hindern? Eine Statistik dazu gibt es nĂ€mlich nicht. Es liegen nur aus einzelnen BundeslĂ€ndern Zahlen ĂŒber das Ausmaß von Schulpflichtverletzungen vor, ĂŒber die Eltern dieser Kinder wissen wir gar nichts. Die hetzerischen Behauptungen des StaatssekretĂ€rs können somit durch keine Fakten belegt werden.

Schulpflichtverletzungen mĂŒssen geahndet werden. Das gilt aber fĂŒr alle Kinder und Jugendliche und darf nicht in populistischer Manier mit dem Migrationsproblem vermischt werden. Wenn Kurz die Chancen fĂŒr Kinder mit migrantischem Hintergrund verbessern möchte, muss er gegen den Bildungsbeton in seiner eigenen Partei ankĂ€mpfen und den Weg fĂŒr grundlegende Reformen frei machen. Kurzfristig könnte diesen Kindern geholfen werden, wenn es besser ausgebildete LehrkrĂ€fte sowie einen stĂ€rker individualisierten Unterricht geben wĂŒrde.

Und die immer stÀrker auf Konsens mit dem schwarzen Koalitionspartner fixierte Claudia Schmied wÀre gut beraten, nicht auf jeden Unsinn sofort positiv zu reagieren.

Mein Motto jedenfalls lautet: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“ Und ich meine „kein Kind“!

9. Januar 2012

Bestmögliche Ausbildung fĂŒr alle PĂ€dagogInnen!

2012-01-09T13:17:00+01:0009.01.12, 13:17 |Kategorien: Bildung|

Ähnlich unĂŒbersichtlich wie das Schulsystem ist in Österreich die Ausbildung der PĂ€dagogInnen. KindergartenpĂ€dagogInnen werden an eigenen Schulen auf der Sekundarstufe II ausgebildet (BAKIPs), PflichtschullehrerInnen an PĂ€dagogischen Hochschulen (PHs) und AHS- bzw. BHS-LehrkrĂ€fte an den UniversitĂ€ten.

Bei aller WertschĂ€tzung der Ausbildung an den BAKIPs und den PHs: Unsere Kinder und Jugendlichen brauchen die bestmöglichen PĂ€dagogInnen – und diese die bestmögliche Ausbildung! Es ist nicht einzusehen, weshalb die pĂ€dagogischen KrĂ€fte am Eingang des Bildungssystems – also in KindergĂ€rten und Volksschulen –, wo die Weichen fĂŒr die Lernentwicklung eines Menschen gestellt werden, weniger gut ausgebildet und geringer bezahlt werden sollen als Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien.

Und an den Hauptschulen oder Neuen Mittelschulen ist der Unterschied schon deswegen nicht aufrechtzuerhalten, weil bereits im jetzigen (und kĂŒnftigen) System die erste Leistungsgruppe laut Gesetz ein Bildungsangebot, das der gymnasialen Unterstufe entspricht, bereitzustellen hĂ€tte. Wie will man da die Unterschiede in der Ausbildung und Bezahlung der LehrkrĂ€fte der beiden Schultypen rechtfertigen?

Vielfach herrscht noch die naive Annahme, die Arbeit in KindergÀrten und Volksschulen verlaufe auf einer pÀdagogischen Schmalspur, sodass man sie deshalb ruhig schlechter bezahlen könne. Wer so denkt, hat den gesellschaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte nicht verstanden. Denn durch die heterogenen Herkunftsmilieus der Kinder und durch die wachsenden Anforderungen an deren soziale, sprachliche und mathematische Kompetenzen sind heute Kindergarten- und VolksschulpÀdagoginnen um nichts weniger gefordert als Lehrerinnen und Lehrer an Höheren Schulen.

Eine gleichwertige universitĂ€re Ausbildung fĂŒr alle PĂ€dagoginnen und PĂ€dagogen vom Kindergarten bis zu den Höheren Schulen ist deshalb unumgĂ€nglich. Das derzteitige unwĂŒrdige Kompetenzgerangel zwischen den BundesministerInnen Töchterle und Schmied ĂŒber die Verortung der zukĂŒnftigen PĂ€dagogInnenausbildung muss ein Ende haben.

Schließlich dĂŒrfen wir nicht vergessen, warum es dieses Bildungssystem ĂŒberhaupt gibt. FĂŒr uns gilt daher das Motto: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

31. Dezember 2011

Mittelschule: „Unsere Vergangenheit ist die Zukunft!“

2011-12-31T10:28:00+01:0031.12.11, 10:28 |Kategorien: Bildung|

Ich habe vor einem Jahr schon einmal auf dieses Video hingewiesen. Mit der EinfĂŒhrung der Neuen Mittelschule bekommt es neue AktualitĂ€t: „Unsere Vergangenheit ist die Zukunft!“

Blicken wir zurĂŒck in das Jahr 1960: Woher kannte dieser Mann die Position unserer jetzigen Regierung in Sachen Schulentwicklung? Tatsache ist: Helmut Qualtinger wusste vor ĂŒber einem halben Jahrhundert, was SPÖVP in Sachen Bildung heute predigen: Wir brauchen die Mittelschule! Heute als WorthĂŒlse fĂŒr eine angebliche Schulreform, damals als gĂ€ngiger Begriff fĂŒr die gymnasiale Unterstufe.

Wie wĂŒrde Helmut Qualtinger die gegenwĂ€rtige Bildungspolitik karikieren? Oder machen sie das eh schon selbst? Ein Hoch auf den von ihnen verursachten Stillstand?

FĂŒr uns jedenfalls gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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