12. Dezember 2011

Bildungspolitisches Jahr der faulen Kompromisse!

2011-12-12T13:05:00+01:0012.12.11, 13:05 |Kategorien: Bildung|

Die Bildungsbilanz 2011 schaut nicht rosig aus, das gilt vor allem fĂŒr das „Vorzeigeprojekt“ von Ministerin Claudia Schmied: Die sogenannte neue Mittelschule ist kein Zukunftsmodell, sondern ein 300 Millionen teurer Etikettenschwindel. Es ist die alte Hauptschule in neuer Verpackung. Zu allem Überfluss droht die DurchlĂ€ssigkeit im Schulsystem schlechter zu werden. NĂ€heres ist den Stellungnahmen im Begutachtungsverfahren zu entnehmen.

Umso wichtiger ist, das wir das Bildungsvolksbegehren im Nationalrat ebenso seriös wie das Gentechnikvolksbegehren behandeln.

FĂŒr uns gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

5. Dezember 2011

Im GesprÀch mit Renée Schroeder!

2011-12-05T10:38:00+01:0005.12.11, 10:38 |Kategorien: Bildung|

Im Rahmen von „25 Jahre Die GrĂŒnen“ hatte ich die Gelegenheit, mit der „Wissenschaftlerin des Jahres 2002“ RenĂ©e Schroeder – sie ist auch TrĂ€gerin des Wittgenstein-Preises – eine lĂ€ngere Diskussion zu fĂŒhren. Hier ist der etwa sechsminĂŒtige Zusammenschnitt:

Eines ist fĂŒr uns im Bildungsbereich klar: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

2. Dezember 2011

Mogelpackung Neue Mittelschule

2011-12-02T14:34:00+01:0002.12.11, 14:34 |Kategorien: Bildung|Tags: |

Ministerin Schmied hat gestern meine Kritik an der neuen Mittelschule scharf zurĂŒckgewiesen. UnverstĂ€ndlich, weil die inhaltlichen Kritikpunkte (siehe unten) nicht entschĂ€rft wurden. VerstĂ€ndlich aber, weil es ihr zentrales Projekt ist und man natĂŒrlich nicht gerne zugibt, dass der mit der ÖVP ausgehandelte Kompromiss ein „fauler“ ist. Hier nochmals meine grundsĂ€tzliche Stellungnahme

Lehrplan:

Ziel der Modellversuche Neuen Mittelschule (NMS) war die „Verschiebung der Bildungslaufbahnentscheidung“ nach hinten. Aus diesem Grund wurde in den Modellschulen der „umfassende und vertiefende“ Lehrplan der AHS-Unterstufe angewendet. Im jetzigen Gesetzesentwurf fĂŒr die Neuen Mittelschulen ist jedoch ein eigener Lehrplan vorgesehen. Dieser wird in den PflichtgegenstĂ€nden Deutsch, Mathematik und Englisch differenziert in „vertiefende“ und „grundlegende“ Allgemeinbildung (Vergleichbar dem A- und B-Zug in der Hauptschule alt). Damit ist die Gleichwertigkeit zwischen NMS und AHS nicht mehr gegeben.

Erst ab der dritten Klasse wird den Zeugnisnoten der Hinweis „beurteilt nach dem Lehrplan der grundlegenden/vertiefenden Allgemeinbildung“ hinzugefĂŒgt. Bis dahin sind die Zeugnisnoten nicht aussagekrĂ€ftig und können sogar irrefĂŒhrend sein. Die LehrerInnen entscheiden, nach welchem Lehrplan SchĂŒlerInnen beurteilt werden.

Berechtigungen und Übertritt in höhere Schulen:

FĂŒr den Übertritt aus einer NMS in eine weiterfĂŒhrende Schule gelten strenge Auflagen. So mĂŒssen SchĂŒlerInnen, die eine AHS oder BHS besuchen möchten, in allen differenzierten PflichtgegenstĂ€nden nach dem „vertiefenden“ Lehrplan beurteilt worden sein. Wurde auch nur in einem Fach nach der „grundlegenden“ Allgemeinbildung beurteilt, ist ein Übertritt in eine höhere Schule fast unmöglich.

Zusatzunterricht durch AHS- und BHS-LehrerInnen:

An den bestehenden Modellschulen stehen sechs zusĂ€tzliche Förderstunden pro Klasse zur VerfĂŒgung, welche von AHS- oder BHS-LehrerInnen im Teamteaching mit den FachlehrerInnen abgehalten werden. Im Gesetzesenturf zur NMS ist der Unterricht durch AHS- und BHS-LehrerInnen jedoch nicht mehr vorgesehen. Damit ist die VerschrĂ€nkung und Kooperation zwischen NMS und weiterfĂŒhrenden Schulen nicht mehr gegeben.

Verschlechterungen fĂŒr bestehende Modellschulen:

Bestehende Modellschulen werden durch die neue gesetzliche Regelung der NMS gezwungen alle Grundlagen des Schulversuchs vom Lehrplan, ĂŒber den Einsatz von AHS- bzw. BHS-LehrerInnen, die Aufstiegsberechtigungen, schulautonome Schwerpunktsetzungen, moderne Unterrichtsformen wie Mehrstufenklassen, Alternative Beurteilungen, etc. aufzugeben. Dies fĂŒhrt zu massiver Kritik durch die Modellstandorte.

Evaluierung:

FĂŒr das kommende Jahr war eine Evaluierung des Schulversuches durch das Bifie (Bundesinstitut fĂŒr Bildungsforschung und Entwicklung) vorgesehen. Diese kommt nun nicht zu Stande bzw. wird auf 2015 verschoben. Dennoch behauptet das Unterrichtsministerium in seinem Entwurf die NMS hĂ€tte sich bewĂ€hrt. Erste Übertritte von NMS SchĂŒlerInnen in weiterfĂŒhrende Schule erfolgen aber erst mit Ablauf dieses Schuljahres. Vorher lĂ€sst sich nicht sagen, ob und wenn ja welche Modelle sich bewĂ€hrt haben.

Gerne diskutiere ich diese Punkte – sowohl im Plenum als auch im Unterrichtsausschuss haben wir demnĂ€chst Gelegenheit dazu.

FĂŒr uns gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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