25. September 2011

„EuropĂ€ischer Tag der Sprachen“

2011-09-25T12:31:00+02:0025.09.11, 12:31 |Kategorien: Bildung|

Am 26. September begeht die EU den „EuropĂ€ischen Tag der Sprachen“. Vielsprachigkeit ist eine große Chance – wenn man sie erkennt.

In Österreich ist das nur in zarten AnsĂ€tzen der Fall. Wir mĂŒssen endlich die vorhandene sprachliche Vielfalt an unseren Schulen nutzen. Dazu gehört ein besserer muttersprachlicher Unterricht. 17 Prozent der heimischen SchĂŒlerInnen haben eine nicht-deutsche Umgangssprache. Das ist ein Auftrag zur Förderung und Qualifizierung im österreichischen Schulsystem. Mit der Abschiebung in Sonderschulen werden vor allem tĂŒrkisch-stĂ€mmige Kinder zu Bildungsverlierern.

Das Fremdsprachenangebot an österreichischen Schulen ist mager und wird der vielsprachigen RealitĂ€t unserer Gesellschaft nicht gerecht. So ist etwa die EinfĂŒhrung eines Lehramtsstudiums fĂŒr TĂŒrkisch lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig (siehe auch „Lehramt TĂŒrkisch ist ĂŒberfĂ€llig!“). Der Wirtschaftsstandort Österreich braucht gut ausgebildete und vielsprachige junge Menschen. Ein Maturafach „TĂŒrkisch als zweite lebende Fremdsprache“ ist ein erster Schritt in Richtung QualitĂ€tsoffensive Sprachen.

Das Erlernen von Sprachen ist heute zu einer SchlĂŒsselqualifikationen geworden, gerade in der EU. Aber auch darĂŒber hinaus, denn die Globalisierung, die intensiven wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen sowie globale Kommunikation erfordern eine fundierte sprachliche Grundbildung und Kompetenzen in mehreren Sprachen.

22. September 2011

Zur FPÖ: „Wer schief spricht, kann nicht gerade denken!“

2011-09-22T11:55:00+02:0022.09.11, 11:55 |Kategorien: Bildung|

Aus der rechtsrechten Ecke gibt es immer wieder verzweifelte Versuche, die deutsche Sprache zu retten. Was von diesen Versuchen ĂŒbrig bleibt, ist dann meist nur mehr die Verzweiflung. Vielleicht sollten es die Germanen – siehe Karikatur – mit Englisch versuchen?

Bleiben wir bei den aktuellen Problemen. So jammert der deutschnationale VdPÖ (Verband der Professoren Österreichs) in der gerade heraus gekommenen jĂŒngsten Ausgabe seiner Verbandszeitschrift ĂŒber den Niedergang der deutschen Sprache und dessen Ursachen: „Aber auch das Internet verbreitet … Weisheiten, in vielen FĂ€llen in einem katastrophalem (sic) deutsch (sic).“

Die Deutsch- und RechtschreibschwĂ€che der deutschen Recken ist kein Einzelfall. Die FPÖ hat im Parlament einen Antrag eingebracht fĂŒr ein „Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz zum Schutz und Erhalt der deutschen Sprache geschaffen wird“. Neben zahlreichen Grammatik,- Rechtschreib- und Satzzeichenfehler war der Antrag auch inhaltlich kaum mehr verstĂ€ndlich (ich verzichte gnĂ€dig auf das vielfach notwendige „sic“): „Ein weiterer, sehr bedrohliches Gefahrenmoment ist das zum Teil mĂ€ĂŸige Niveau des Deutsch-Unterrichts an unseren Schulen – verursacht vor allem durch den hohen AuslĂ€nderanteilen in Schulklassen.“

„Deutsch denken heißt noch nicht Deutsch sprechen“, meinte Karl Kraus einmal angesichts der Sprach- und Grammatikprobleme von damaligen Deutschnationalen und Nazis. In Hinblick auf die österreichischen Blauen passt ein zweites Zitat von ihm: „Wer schief spricht, kann nicht gerade denken.“

16. September 2011

Bildungsreform: Vorbild Polen!

2011-09-16T11:58:00+02:0016.09.11, 11:58 |Kategorien: Bildung|

Nein, blicken wir fĂŒr einmal nicht nach Finnland, sondern nach Polen. FĂŒr uns Österreicher ist das besonders interessant, denn die Polen waren vor eineinhalb Jahrzehnten bildungspolitisch in einer Situation, die unserer heute vergleichbar ist. Der Unterschied: Die Politik hat damnals in Polen die Probleme erkannt, reagiert und eine grundlegende Schulreform gewagt. Mit Erfolg: Jahr fĂŒr Jahr holt das Land im internationalen Vergleich auf. Die GrundzĂŒge der Reform gleichen jenen, die wir anstreben: die Pflichtschulzeit wurde um ein Jahr verlĂ€ngert (indem man die achtjĂ€hrige Grundschule um zwei Jahre verkĂŒrzte und das dreijĂ€hrige „Gimnazjum“ einfĂŒhrte), die LehrplĂ€ne wurden modernisiert, es gibt landesweite, standardisierte PrĂŒfungen am Ende der Grundschule, am Ende des Gimnazjums und als Zentralmatura. Das Ergebnis: „Jetzt reĂŒssieren sie in Rankings wie Pisa. Belegten sie im Jahr 2000 beim Lesen noch Platz 24, erreichten sie 2009 schon Platz zwölf – somit kletterten sie vom hintersten ins vorderste Drittel. Österreich hingegen rutschte von Platz 19 auf Platz 31 ab. Hierzulande kĂ€mpft jeder vierte SchĂŒler damit, den Inhalt eines Textes zu verstehen.“

Nachzulesen ist das alles in einem lesenswerten „Falter“-Artikel, aus dem auch das Zitat stammt: „Nation der Streber“

Übrigens: Umgesetzt haben diese Reformen die Konservativen. Es gab heftigen Streit mit den LehrerInnen und die Wahlen wurden verloren. Die Verantwortung fĂŒr das Land war den polnischen Konservativen aber mehr wert als jene fĂŒr die Partei. Die ÖVP ist am besten Weg, die Bildungsreform zu verlieren und die kommenden Wahlen.

FĂŒr Polen scheint zu gelten, was bei uns erst umgesetzt werden muss: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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