26. Dezember 2019

Braucht es wirklich „Sonderschulen“?

2019-12-26T16:00:50+01:0026.12.19, 16:00 |Kategorien: Bildung|Tags: , |

In einem Kommentar in den „Vorarlberger Nachrichten“ habe ich ein Plädoyer für ein inklusives Bildungssystem gehalten: „Sonderschule?“. Eine angesprochene Schule in Feldkirch hat mich in einem Leserbrief wüst beschimpft und in die Schule „eingeladen“. Ich habe natürlich sofort zugesagt, aber seither leider nichts mehr gehört.

Eine andere „Sonderschule“ in Lustenau hat mich gleichzeitig weniger spektakulär und weniger medienwirksam eingeladen. Auch dort habe ich natürlich sofort zugesagt und auch einen Termin bekommen: Es war ein spannender Vormittag in Lustenau, und ich schätze die exzellente Arbeit der Lehrkräfte dort sehr. Schön auch, dass wir uns im Ziel – der Inklusion – einig waren und nur den Weg dorthin etwas unterschiedlich sehen. Hier mein Kommentar zum Nachlesen, weil der Link oben eventuell nur einegschränkt funktioniert: Sonderschule

23. Dezember 2019

Weihnachten mit Ochs und Esel?

2019-12-23T18:26:41+01:0023.12.19, 18:23 |Kategorien: Allgemein, Gesellschaft|Tags: , |

In den „Vorarlberger Nachrichten“ habe ich in meiner Kolumne zu Weihnachten, seiner Geschichte und den Herausforderungen heute Stellung bezogen:

„Ich möchte eine Krippe kaufen, aber bitte ohne Juden, Neger und Araber!“ So der Text in einer kürzlich erschienenen Karikatur. Dem offenkundig rassistischen Käufer blieben nur noch Ochs und Esel.
Weihnachten wird anders als in der erwähnten Karikatur meist mit Begriffen wie Mitmenschlichkeit, Toleranz und Frieden verbunden. Und welche Rolle spielt die Religion?

Ursprung des Festes

Der Ursprung des Weihnachtsfestes weist bekanntlich in die vorchristliche Zeit. Der 25. Dezember wurde schon vom damals sehr beliebten Mithraskult als Geburtstag ihres Gottes gefeiert. Und er war auch im ganzen Römischen Reich ein beliebter Feiertag als Geburtstag des römischen Sonnengottes Sol Invictus. Die Kirche wollte zwar „heidnische“ Traditionen beenden, wenn diese aber im Volk derart beliebt waren, wurden sie aufgenommen und uminterpretiert.

Das gilt auch für Weihnachten. Am 25. Dezember wurde ab dem Ende des vierten Jahrhunderts nicht mehr der Geburtstag von Mithras oder Sol Invictus gefeiert, sondern jener von Jesus. In der Bibel selbst allerdings gibt es keine Hinweise darauf, an welchem Tag oder auch nur zu welcher Jahreszeit Jesus geboren wurde.

Alte Traditionen sind oft stärker als neue Ideologien oder Religionen. Das musste im 10. Jahrhundert auch der norwegische König Hakon feststellen, der zum Christentum übergetreten war und deshalb kurzerhand das altgermanische Mittwinterfest auf den 25. Dezember verlegen ließ, um die Tradition mit dem neuen Christentum in Einklang zu bringen.

Auch Hitler scheitert

Auch den Nazis gelang es nicht, das Weihnachtsfest zu ersetzen. Adolf Hitler machte aus seinem Widerwillen gegen die Weihnachtstraditionen keinen Hehl und „flüchtete“ am Heiligen Abend: Entweder sprach er auf einer Parteiveranstaltung oder er ließ sich an diesem Abend durch die Landschaft chauffieren, um – wie ein enger Mitarbeiter ihn zitiert – „der Weihnachtsstimmung zu entgehen“. Folgerichtig feierte die SS ab 1935 offiziell nur noch das „Julfest“ und wollte, dass in Deutschland die Wintersonnenwende statt Weihnachten gefeiert wird. Doch die Tradition war übermächtig.

Und heute? Vielleicht nehmen wir den Tag unabhängig oder zusätzlich zur religiösen Begründung als besinnlichen Feiertag. Wir könnten etwa an die christliche Begründung denken, wonach ein armes, obdachloses Baby, das laut Bibel bald zum Flüchtling geworden ist, als Erwachsener die brutale Wirklichkeit der damaligen Welt zurechtrücken wollte.

Dann könnte man zu Weihnachten beispielsweise etwas tun für die Menschen in den drei größten griechischen Flüchtlingslagern auf den Inseln Lesbos, Chios und Samos, die kurz vor der Schließung stehen.

11. Dezember 2019

Was blieb als Erbe der NS-Zeit?

2019-12-11T13:46:54+01:0011.12.19, 13:45 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: |

Um es – bezogen auf die Überschrift – kurz zu machen: Es blieb jedenfalls viel zu viel als Erbe der NS-Zeit. Dazu gehörten nicht nur, aber vor allem in den ersten Jahrzehnten nach 1945 Macht-Strukturen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, Ideologie etc. – und eine in mehrfacher Hinsicht „belastete“ Bevölkerung. Traumatisiert wurden nicht nur die Opfer (und TäterInnen), sondern jeweils auch ihre Nachfahren bis in die vierte Generation.

Aus Vorarlberg stammte eine ganze Reihe von NS-Massenmördern wie Dr. Irmfried Eberl, Dr. Josef Vonbun oder Josef Vallaster, aber auch Opfer und Menschen im Widerstand wie Maria Stromberger, Johann August Malin oder August Weiß. Anhand dieser und anderer Beispiele habe ich im November in St. Arbogast/Götzis im Rahmen der pro-mente-Reihe „Was verletzt unsere Seele“ darüber referiert. Nun hat der ORF in einer „Focus“-Sendung große Teile meines Vortrags mit einer Einleitung von Michael Köhlmeier (Darf man über den Holocaust erzählen?) gesendet. Hier der Podcast zum Nachhören.

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr…

Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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