GlĂŒcksspiel verstaatlichen!
In meiner Kolumne in den âVorarlberger Nachrichtenâ habe ich zum Thema GlĂŒckspiel Stellung bezogen. Hier zum Nachlesen:
Man könnte neidisch werden. Laut Medienberichten kassierte der inzwischen entlassene Casinos-Vorstand Peter Sidlo 58.000 Euro pro Monat trotz â vorsichtig ausgedrĂŒckt â zweifelhafter Qualifikation des FPĂ-Mannes. Der Bundeskanzler erhĂ€lt ĂŒbrigens weit weniger als die HĂ€lfte davon.
Die Casinos Austria gehören zu einem groĂen Teil der Republik. Das fragwĂŒrdige Schauspiel um die parteipolitisch besetzten Posten hat medial zu grundsĂ€tzlichen Diskussionen gefĂŒhrt: Wie umgehen mit dem GlĂŒckspiel? Alles dem Markt ĂŒberlassen?
Liberalisierung?
Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger hat in der ORF-Pressestunde genau das gefordert: âDas wĂ€re ein gangbarer Weg, ja.â Der Finanzminister als EigentĂŒmervertretung der Casinos habe ein âfiskalisches Interesseâ und könne daher nicht gleichzeitig regulieren. Was aber wird da besser, wenn das gesamte GlĂŒcksspiel in privaten HĂ€nden ist? Das âfiskalische Interesseâ des Finanzministers jedenfalls nicht.
Andere LĂ€nder gehen daher den umgekehrten Weg und regulieren sogar das âkleine GlĂŒcksspielâ stĂ€rker als wir. In Norwegen etwa ist das gesamte GlĂŒcksspiel fest in der Hand von staatlichen Institutionen.
Und auch die Schweiz widersetzt sich dem neoliberalen Trend. Letztes Jahr wurde bei unseren Nachbarn einer Gesetzesvorlage zugestimmt, die im Internet-GeschĂ€ft sogar Netzsperren fĂŒr auslĂ€ndische Anbieter vorsieht. Bei uns aber gilt leider das alte Spiel: Profite werden privatisiert, die Kosten verstaatlicht.
MaĂnahmen gegen die Spielsucht sind dringend geboten. Aus einer Studie des Anton-Proksch-Instituts im Auftrag des Finanzministers geht hervor, dass das GlĂŒcksspiel insbesondere bei jungen Menschen ein hohes SuchtgefĂ€hrdungspotenzial aufweist.
Die Sucht hat â vom individuellen Leid abgesehen â auch fĂŒr die Allgemeinheit massive Auswirkungen. Denn der Staat muss aufkommen fĂŒr Folgekosten wie den hohen Ausgaben fĂŒr BeschaffungskriminalitĂ€t, Suchtbehandlung und -prĂ€vention, Schuldenberatung oder die Folgen zerrĂŒtteter Ehen und Familien.
In vielen LĂ€ndern existieren daher strenge Richtlinien, die nicht nur Standards fĂŒr die Werbung definieren, sondern etwa bei WetteinsĂ€tzen auch wesentlich geringere Höchstgrenzen als in Ăsterreich vorschreiben.
Was tun?
Das gesamte GlĂŒcksspiel gehört in staatliche Hand. Zudem braucht es ein generelles Werbeverbot fĂŒr die gesamte Branche, damit es weniger Spielsucht gibt. Die Gewinne der Konzerne sollten aber nicht ins Budget flieĂen, sondern zweckgewidmet in die PrĂ€vention und die Behandlung der AbhĂ€ngigkeit gehen. Falls etwas ĂŒbrigbleiben sollte, wĂ€re das fĂŒr SportstĂ€tten und die Sport-Infrastruktur zu verwenden. David Ellensohn, aus Vorarlberg stammende Klubobmann der Wiener GrĂŒnen, kĂ€mpft seit Jahren unermĂŒdlich genau dafĂŒr.
Damit wÀre ein Schritt in die richtige Richtung getan. Bleibt allerdings noch immer der parteipolitisch motivierte Postenschacher. Aber das ist ein anderes Thema.
FPĂ-Parteiobmann Norbert Hofer ist noch immer nicht in der Lage, den vorlĂ€ufig letzten der vielen rechtsextremen AusfĂ€lle in seiner Partei klar zu verurteilen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen. In den âVorarlberger Nachrichtenâ habe ich in einem Gastkommentar zum Zustand der FPĂ Stellung bezogen. Eindeutiger Titel: â
In den âVorarlberger Nachrichtenâ bin ich in meiner Kolumne auf die Frage eingegangen, ob ein Mehr an direkter Demokratie auch ein Mehr an Demokratie bringt. So sicher, wie viele glauben, ist das nicht: