Nichts Neues unter der germanischen Sonne: Strache hetzt, arbeitet mit Halbwahrheiten, Lügen und Verdrehungen. Jetzt sind die Opfer von Heinrich Straches Agitation wieder einmal MigrantInnen bzw. deren Kinder.
Lügen können tödlich sein: In Wiener Kindergärten sei der Nikolo aus Rücksichtnahme auf muslimische Kinder verboten worden. Eine glatte Erfindung ohne Substanz. Ein Bild jedoch, dass stark genug war, um von Anders Behring Breivik , dem Attentäter von Oslo, in seine Begründung für den Massenmord vom 22. Juli 2011 aufgenommen zu werden. Auf Seite 550 seines „Manifests“ schreibt er: „In Vienna, Austria in December 2006, Santa Claus was removed from kindergartens. Municipal officials insisted that the sight of a strange bearded figure at the door would evoke fear in kids, but many observers accused them of kowtowing to a growing Muslim population.“
Woher kommt die Geschichte vom Nikolo-Verbot, auf die sich der rassistische Massenmörder von Oslo bezieht? Das Copyright darf sich die FPÖ an die Fahnen heften: Sie kampagnisiert seit 2006 – auch heuer wieder – gegen das nicht bestehende Nikolo-Verbot.
Nun hat sich Martin Borger, ein aus Vorarlberg stammender Antifaschist, erfreulicherweise dazu durchgerungen, Strache anzuzeigen – denn ein kürzlich erschienener Blogeintrag des FPÖ-Führers hat zu unglaublichen hetzerischen und rassistischen Beschimpfungen geführt („Klage gegen Strache“).
Insgesamt gab es 2.442 Kommentare und 5.363 Likes: „Skandal im rot-grünen Wien. Nikolaus wurde Zutritt in Wiener Kindergarten verweigert“ – unwahr zwar, aber mit leider erwartbaren Folgen. Viele mutmaßliche Strache-Anhänger reagierten mit ausländerfeindlichen Kommentaren, auch Aufrufe zu Gewalt und Mord waren dabei. Neben dem Hitlergruß war zu lesen: „Gleich die moslemischen (!) Kinder anzünden!!!“ Martin Borger protestierte und handelte dann. Nachdem die Postings tagelang nicht gelöscht wurden, erstattet er Anzeige.
Es ist erfreulich, dass die Zivilgesellschaft in Österreich funktioniert!
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