Die Bevölkerung ist oft viel weiter, als mutlose PolitikerInnen glauben. Beispiel gefällig? Im Kanton Glarus forderte die Kantonsregierung im Jahr 2005 eine Reduktion der Zahl selbstständiger Gemeinden von 27 auf 10. Fusionsunwilligen Gemeinden drohte man mit drastischen Kürzungen. Als es im Mai 2006 auf der Landsgemeinde zur Abstimmung kam, gab es eine Überraschung. Eine einzelne Person forderte, die Zahl der Gemeinden gleich auf drei zu reduzieren. Der Antrag ging zur Überraschung aller durch. Seit dieser „Glarner Gemeindereform“ gibt es nur noch die Gemeinden Glarus, Glarus Süd und Glarus Nord.
In Hohenems hat Stadtrat Bernhard Amann angesichts der tristen Lage der Gemeindefinanzen eine Zusammenlegung aller drei Geminden des Bezirks Dornbirn zur „Rheintalstadt“ gefordert. Er begründet das mit hohen ökologischen und ökonomischen Kosten wegen fehlender Strukturen und mangelnder Professionalisität der Gemeindedienste aufgrund ihrer Kleinheit. Teure Privatisierungen von Gemeinschaftsaufgaben, Zersiedelung und Versiegelung der Landschaft seinen die Folge.
Ob diese drei relativ großen Gemeinden ideal für eine Zusammenlegung sind, weiß ich nicht. Eine Volksabstimmung in kleineren Gemeinden – etwa im Großen Walsertal oder im Bregenzerwald – wäre aber doch eine spannende Sache. Nach ausgiebiger Diskussion!
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