14. Januar 2025

Maria Stromberger-Stück nominiert!

2025-01-14T18:52:25+01:0014.01.25, 18:49 |Kategorien: Allgemein|Tags: |

Das Theaterstück „Stromberger oder Bilder von allem“ über die österreichische Widerstandskämpferin Maria Stromberger feierte letztes Jahr am Landestheater in Bregenz Premiere und wurde zu einem großen Erfolg. Eine Fachjurie hat das Stück in der Kategorie Herausragende Produktion der Saison nominiert. Es verdient Ihre Unterstützung!

Abstimmen kann man leider nur noch bis Mittwoch, 15. Jänner: Hier können Sie Ihre Stimme abgeben: Herausragemnde Produktion der Saison

Ich habe vor einem Jahr darüber beriochtet: Viel Applaus für „Stromberger“ im Landestheater

Inszenierung von Bérénice Hebenstreit, der Text stammt von Gerhild Steinbuch.

9. Januar 2025

Die ÖVP macht die Räuberleiter

2025-01-09T16:51:34+01:0009.01.25, 16:51 |Kategorien: Allgemein, Menschenrechte, Parteien|Tags: , , , , |

Türschild ÖVP neu

Die ÖVP macht den Rechtsextremen also die Räuberleiter und verhandelt mit Herbert Kickl über eine Koalition. Unter dem Titel „Durch den Kakao gezogen“ habe ich dazu in den Vorarlberger Nachrichten einen Kommentar geschrieben. Hier zum Nachlesen:

Das Versprechen der ÖVP, einen Kanzler Kickl zu verhindern, hat ihr bei den letzten Nationalratswahlen viele Stimmen gebracht. Das Versprechen wurde ungeniert gebrochen. Die ÖVP „vergisst“ Versprechungen gerne. Wolfgang Schüssel hat es einst vorexerziert. Er werde in Opposition gehen, wenn er bei den Nationalratswahlen nur an die dritte Stelle komme. Er wurde Dritter – und anschließend Bundeskanzler.

Der neue ÖVP-Obmann Christian Stocker („Mit der Kickl-FPÖ wird es keine Koalition geben. Das war gestern so, das ist heute so, und morgen wird es noch immer so sein.“) macht es ihm – unterstützt von Markus Wallner – nach. Kickls Spott und öffentliche Demütigung folgte für die Wendehälse auf dem Fuß.

Der FPÖ-Obmann ist aus einem anderen Holz geschnitzt als sie. Er meint nicht nur, was er sagt, er tut es auch. Sein Plan: „Machen wir es Orbán nach!“ Der hat inzwischen bekanntlich fast alle Medien in der Hand, die Justiz gefügsam gemacht und ein neues Wahlsystem eingeführt. Seither ist er mit demokratischen Mitteln kaum mehr aus dem Amt zu bringen. In Sachen Justiz sind Orbán und Donald Trump Kickls Vorbilder: „Ich glaube immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht.“

Und jetzt Blau-Türkis? Wie geht es dann wohl weiter mit den vielen Prozessen gegen FPÖ-Politiker? Von der ÖVP ist kein Widerstand gegen eine Schwächung der Justiz zu erwarten – sie hat selbst genug Prozesse am Hals. Der Weg ist einfach: Missliebige Staatsanwälte werden ausgetauscht und die Budgetmittel für die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gekürzt – womit sie weitgehend lahmgelegt wäre.

Und was ist mit dem Fundament im Verfassungsrang? „Menschenrechte sind seltsame rechtliche Konstruktionen, die uns daran hindern, das zu tun, was notwendig ist“, meint Kickl unverblümt. Man erahnt, was aus seiner Sicht „notwendig“ ist.

Auch der ORF soll an die Kandare genommen werden, indem man ihn finanziell ausbluten lässt. Die Angst geht um am Küniglberg und allein das ist schon Gift für eine unabhängige Berichterstattung. Was passiert mit jenen, die kritisch über die vielen Verstrickungen der FPÖ ins rechtsextreme Milieu oder die Korruptionsfälle berichtet haben?

Aus Platzgründen nur noch ein paar Stichworte: Die FPÖ fordert die Schwächung der Arbeiterkammern, „Meldestellen“ für kritische Lehrpersonen, „Fahndungslisten“ für Politikerinnen und Politiker, die aus ihrer Sicht „Volksverrat“ begehen usw.

Ist gegen solche Pläne wirklich Widerstand von der ÖVP zu erwarten? Kickl jedenfalls meint, was er sagt. Und die ÖVP wird aufpassen müssen, nach den vielen gebrochenen Versprechungen und Demütigungen durch die Blauen in den letzten Tagen nicht auch noch den letzten Rest an Würde zu verlieren. Oder, um es mit Kurt Tucholsky zu sagen: „Nie dürft ihr so tief sinken, den Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“

19. Dezember 2024

Demokratie in Gefahr?

2024-12-19T12:11:22+01:0019.12.24, 12:11 |Kategorien: Allgemein|Tags: , |

Mit Optimismus in das Neue Jahr? Ein eher schwieriges Unterfangen angesichts der politischen Entwicklungen hierzulande und anderswo. Es geht ans Grundsätzliche: Unter dem Titel „Demokratie in Gefahr?“ habe ich dazu daher in den Vorarlberger Nachrichten einen Kommentar verfasst. Hier zum Nachlesen:

Weltweit kommen immer mehr Menschen an die Macht, denen es grundlegend an Anständigkeit, Menschlichkeit und an Integrität mangelt. Mitgefühl gilt als Schwäche, ungehemmte Machtausübung als Stärke.

Der künftig mächtigste Mann der Welt stellt gleich die gesamte bisherige Ordnung auf den Kopf. Trumps radikale Rhetorik hat Wählerinnen und Wähler nicht abgeschreckt, sondern im Gegenteil motiviert. Seine dezidiert geäußerte Bewunderung für Adolf Hitler hätte ihn noch vor einigen Jahren zum Minderheitenprogramm gemacht, heute stört das viele offenkundig nicht mehr. Wie gefährlich das ist, muss wohl nicht eigens betont werden.

Der deutsche Soziologe und Publizist Harald Welzer hat kürzlich in der Tageszeitung „taz“ gemeint, Trumps Wahl erinnere ihn an Deutschland im Jänner 1933: „Die Gleichgültigkeit der Anderen ließ die Nazis damals gewähren.“ Viele haben deren Regime als kurzfristiges Phänomen betrachtet. Ein tödlicher Irrtum mit katastrophalen Folgen für die ganze Welt.

Trump ist nicht Hitler, aber allein schon die ersten Handlungen vor seiner Angelobung lassen Alarmglocken schrillen. Er will die Verfassung „außer Kraft setzen“, droht mit der Entlassung tausender angeblich „illoyaler“ Mitarbeiter in der Verwaltung und erwägt einen Lizenzentzug für kritische Medien sowie die juristische Verfolgung politischer Gegner. Das geht bis hin zum unverhohlenen totalitären Machtanspruch: „Ich brauche Generäle, wie Hitler sie hatte.“

Ähnliche Sätze hören wir von Machthabern in vielen anderen Ländern der Welt: Wladimir Putin, Javier Milei, Viktor Orbán, Benjamin Netanjahu …

Und Österreich? Walter Rosenkranz ist von FPÖ und ÖVP demokratisch in sein Amt gewählt worden. Schon in den ersten Tagen hat er überdeutlich gezeigt, dass er nicht an eine überparteiliche Amtsführung denkt und sich auch an die bislang herrschenden „Usancen“ nicht halten will. Diese Missachtung von „Usancen“ hat übrigens jene nicht gestört, die zuletzt vom Bundespräsidenten lautstark gefordert haben, er müsse Herbert Kickl, der ihn als „senile Mumie in der Hofburg“ bezeichnet hat, mit der Regierungsbildung beauftragen.

Für die Zivilgesellschaft heißt das wachsam bleiben, denn die Demokratie ist ein fragiles Gebilde. Rechtsextreme nutzen die zunehmende soziale Ungleichheit, die Verunsicherung vieler Menschen durch Probleme wie zunehmende soziale Ungleichheit, Migration oder die Klimakrise für ihre Zwecke aus. Zugleich bemerkt man eine gewisse Apathie gegenüber dem schrittweisen Abbau eines demokratischen Grundkonsenses.

Harald Welzer warnt mit dem Hinweis auf die gefährliche „Gleichgültigkeit“ gegenüber dieser Entwicklung mit dem Verweis auf 1933 zurecht: „Sie darf sich nicht wiederholen.“ Ansonsten werden wir uns – um den gescheiterten FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer zu zitieren – „noch wundern, was alles möglich ist“!

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr…

Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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