2. Januar 2010

An welche Zukunft glauben wir?

2010-01-02T13:47:00+01:0002.01.10, 13:47 |Kategorien: Arbeit und Wirtschaft|

Tony Blair hat keine bedeutende Funktion mehr inne. Zum GlĂŒck! Der ehemalige britische Premier beglĂŒckt uns heute im „Standard“ mit einem Kommentar: „An welche Zukunft glauben wir?“

Sein Kernsatz: „Was die Ökonomie, die Klimadebatte und die Frage der Sicherheit betrifft, wird jeweils fast nur in eine Richtung akut Druck gemacht: StĂ€rkung der Rolle des Staates gegenĂŒber jener der Wirtschaft; Verschiebung des Klimaabkommens auf finanziell freundlichere Zeiten und Beendigung des betrĂ€chtlichen militĂ€rischen Engagements zur BekĂ€mpfung des globalen Terrorismus. Die richtige langfristige Politik weist aber in jedem dieser FĂ€lle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die entgegengesetzte Richtung.“

Wirklich? In der Klimafrage ja, aber sonst? Es zeigt wohl das ganze Elend der Sozialdemokratie, wenn ihre ehemaligen politischen Trendsetter die Ideologie „Mehr privat, weniger Staat“ noch immer aufrechterhalten. Darf es wirklich weitergehen mit dem Motto, Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert? TagtĂ€glich wird bekannt, mit welcher UnverschĂ€mtheit sich Manager und Banker bedient haben und schon wieder bedienen. Man denke etwa an den blau-orange-schwarzen Hypo-Alpe-Adria-Skandal und die jetzt aufbrechenden Eiterbeulen aus Gier und Korruption. In Deutschland wird darĂŒber ĂŒbrigens schon groß berichtet (Neue Spekulationen zu Verkauf der Hypo Alpe Adria oder die SĂŒddeutsche: Opposition will Teil des Geldes zurĂŒck), Österreichs Medien halten sich noch vornehm zurĂŒck. Und da predigt Blair allen Ernstes die Segnungen des „freien“ Marktes! Sogar das „Wirtschaftsblatt“ berichtet inzwischen, dass der Staat als Regulator in vielen Wirtschaftsbereichen notwendig ist: „Kearney-Studie setzt auf Regulierung der StrommĂ€rkte!“ Der Kapitalismus braucht klare und streng kontrollierte Regeln!

23. August 2009

FPÖ nicht zu wichtig nehmen!

2009-08-23T21:19:00+02:0023.08.09, 21:19 |Kategorien: Arbeit und Wirtschaft|

Dieter Egger ist mit seinen Nerven sichtlich am Ende. Ursache sind die Reaktionen auf seine antisemitischen Tiraden und den auslĂ€nderfeindlichen Wahlkampf. Lassen wir uns nicht auf dieses Nebengeleise fĂŒhren. Die FPÖ stellt sich ins Abseits. Sie soll dort bleiben.

Wir mĂŒssen die realen Probleme lösen. Dazu gehören etwa die ungleiche Besteuerung, die soziale Gerechigkeit und die ungerechte Verteilung der GĂŒter. Eine – sehr professionell arbeitende – Userin hat mir freundlicherweise einige Grafiken zur VerfĂŒgung gestellt. Sie sind das Ergebnis der Regierungspolitik in den letzten Jahren – unter tatkrĂ€ftiger Betteiligung der FPÖ -, sprechen fĂŒr sich und mĂŒssen nicht weiter kommentiert werden:

20. August 2009

Österreich muss gerechter werden!

2009-08-20T18:43:00+02:0020.08.09, 18:43 |Kategorien: Arbeit und Wirtschaft|

Auch wenn gleich wieder das Geschrei gegen die „linken Gleichmacher“ losgeht: Vermögen ist in Österreich ungerecht verteilt. Ein (!) Prozent der Bevölkerung besitzt ein Drittel des gesamten Vermögens. Die reichsten 10 besitzen zwei Drittel. Beim Immobilienbesitz besitzt das oberste Prozent 20, die obersten 10 besitzen 60 des Gesamtbesitzes. Beim Geldvermögen schaut es so aus: Die reichsten 10 Prozent besitzen 54, das oberstes Promill soviel wie gesamte untere HĂ€lfte aller Haushalte (Studie der Österreichischen Nationalbank).

Diese sich seit Jahren verschĂ€rfende Ungleichheit wird durch unser Steuersystem zusĂ€tzlich verschĂ€rft. Derzeit gilt in Österreich: Arbeit wird bestraft, Vermögen wird belohnt – und auch hier fĂ€hrt der Zug in die falsche Richtung: 1990 machte das Aufkommen aus Lohnsteuer, Einkommensteuer, SozialversicherungsbeitrĂ€gen und Lohnsummensteuern in Österreich 23.7 des BIP aus, 2005 waren es schon 26.4. In der EU-15 gingen diese Abgaben hingegen geringfĂŒgig zurĂŒck (von 21.8 auf 21.7). Im gleichen Zeitraum fiel das Aufkommen an Vermögenssteuern in Österreich von 1.1 auf 0.6 des BIP, in der EU15 stieg es von 1.6 auf 2.1 an. Österreich hat neben Mexiko, Tschechien und der Slowakei die niedrigsten Vermögenssteuern unter den 30 Staaten der OECD.

Die weitaus stĂ€rkere steuerliche Belastung von Erwerbsarbeit gegenĂŒber Vermögen ist nicht nur unfair, sondern auch unklug. Teure Arbeit fĂŒhrt zu weniger BeschĂ€ftigung. Am Ende soll dann wieder der Sozialstaat die Rechnung zahlen. So kann und darf es nicht weitergehen.

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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