An welche Zukunft glauben wir?
Tony Blair hat keine bedeutende Funktion mehr inne. Zum GlĂŒck! Der ehemalige britische Premier beglĂŒckt uns heute im âStandardâ mit einem Kommentar: âAn welche Zukunft glauben wir?â
Sein Kernsatz: âWas die Ăkonomie, die Klimadebatte und die Frage der Sicherheit betrifft, wird jeweils fast nur in eine Richtung akut Druck gemacht: StĂ€rkung der Rolle des Staates gegenĂŒber jener der Wirtschaft; Verschiebung des Klimaabkommens auf finanziell freundlichere Zeiten und Beendigung des betrĂ€chtlichen militĂ€rischen Engagements zur BekĂ€mpfung des globalen Terrorismus. Die richtige langfristige Politik weist aber in jedem dieser FĂ€lle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die entgegengesetzte Richtung.â
Wirklich? In der Klimafrage ja, aber sonst? Es zeigt wohl das ganze Elend der Sozialdemokratie, wenn ihre ehemaligen politischen Trendsetter die Ideologie âMehr privat, weniger Staatâ noch immer aufrechterhalten. Darf es wirklich weitergehen mit dem Motto, Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert? TagtĂ€glich wird bekannt, mit welcher UnverschĂ€mtheit sich Manager und Banker bedient haben und schon wieder bedienen. Man denke etwa an den blau-orange-schwarzen Hypo-Alpe-Adria-Skandal und die jetzt aufbrechenden Eiterbeulen aus Gier und Korruption. In Deutschland wird darĂŒber ĂŒbrigens schon groĂ berichtet (Neue Spekulationen zu Verkauf der Hypo Alpe Adria oder die SĂŒddeutsche: Opposition will Teil des Geldes zurĂŒck), Ăsterreichs Medien halten sich noch vornehm zurĂŒck. Und da predigt Blair allen Ernstes die Segnungen des âfreienâ Marktes! Sogar das âWirtschaftsblattâ berichtet inzwischen, dass der Staat als Regulator in vielen Wirtschaftsbereichen notwendig ist: âKearney-Studie setzt auf Regulierung der StrommĂ€rkte!â Der Kapitalismus braucht klare und streng kontrollierte Regeln!