LehrerInnenbildung Neu: âAuf halbem Weg und halber Tat mit halben Mitteln!â
Die Regierung hat heute einen Ministerialentwurf zur âLehrerInnenbildung Neuâ vorgelegt. Ihr Vorbild dafĂŒr scheint Franz Grillparzer zu sein: âDas ist der Fluch von unserem edlen Haus (Ăsterreich): auf halbem Wegen und zu halber Tat mit halben Mitteln zauderhaft zu streben.â
Ich verweise insbesondere auf die weitgehende NichtberĂŒcksichtigung der KindergartenpĂ€dagogInnen sowie die kĂŒnftig völlig unĂŒbersichtliche Struktur der Ausbildung.
Ăsterreich bleibt vor allem in Sachen ElementarpĂ€dagogik europĂ€isches Schlusslicht: Bislang bildeten wir hier gemeinsam mit Malta das Schlusslicht, kĂŒnftig tragen wir die Rote Laterne allein, denn Malta hat die Zeichen der Zeit inzwischen erkannt und bildet Kindergarten-PĂ€dagogInnen kĂŒnftig auch auf Hochschulniveau aus.
Statt bei den AusbildungsstĂ€tten eine klare Struktur zu schaffen, bleibt ein ĂŒberaus teurer und pĂ€dagogisch kontraproduktiver Kompetenzwirrwarr. Die Empfehlung von Fachleuten und auch des Rechnungshofes wurden in den Wind geschlagen, die KrĂ€fte nicht gebĂŒndelt. KĂŒnftig gibt es ein unĂŒbersichtliches Nebeneinander von Hochschulen und UniversitĂ€ten: Im Gerangel um Einfluss zwischen Unterrichts- und Wissenschaftsministerium blieb schlieĂlich die Vernunft auf der Strecke. Unis und PHs sollen irgendwie kooperieren, wie sie das tun, ĂŒberlĂ€sst der Staat aber ihnen. Das Ergebnis ist schon jetzt mangelnde DurchlĂ€ssigkeit. Leidtragende sind die Studentinnen und Studenten sowie schlussendlich die Kinder.
Schade, dass aus Sicht der Bundesregierung die Ausbildung der PÀdagogInnen nicht wie viele Pleite-Banken als systemrelevant gelten, sonst hÀtte man wie bei den Bankenrettungsmilliarden zumindest einige Millionen in die Hand genommen.
Bei all der aggressiven Reformverweigerung in Sachen Bildung durch die Regierungsparteien gilt fĂŒr die âGrĂŒne Schuleâ nach wie vor: âKein Kind zurĂŒcklassen!â
Der Saal auf der UniversitĂ€t Wien war diese Woche voll â man lauschte den AusfĂŒhrungen von Ulrich Steffens ĂŒber die jetzt auch auf Deutsch vorliegende Studie von John Hattie (âVisible Learningâ oder âLernen sichtbar machenâ). Thema war â um nur ein Detail herauszuheben â die politisch motivierten Fehlinterpretationen der Studie: