Reformschritte fĂŒr Polytechnische Schule!
Das nenne ich einen politischen Erfolg: Es ist nĂ€mlich erst eineinhalb Monate her, dass ein weiterer RĂŒckschritt fĂŒr unser Bildungssystem gedroht hat: âSozialpartner wollen „Poly“ abschaffenâ. Ich habe das damals scharf kritisiert und das Gegenteil eingefordert: Polytechnische Schule: reformieren statt abschaffen!
Mit Erfolg: Letzte Woche ist die Unterrichtsministerin auf viele – nicht alle – Forderungen eingestiegen und wir konnten eine All-Parteien-Einigung erzielen. In die beschlossene Reform sind etliche VorschlĂ€ge eingeflossen. Hier jenes Papier, das mit geringen Abweichungen beschlossen wurde: < file name="Polytechnische-Schule-Reformpapier" >
Hier einige Fakten: Die Bedeutung der 255 Polytechnischen Schulen ist mit 2.222 LehrerInnen und 18.022 SchĂŒlerInnen (6.661 sind weiblich) groĂ. 4.603 haben eine andere Erstsprache als Deutsch. Rund 82,5 der PTS- SchĂŒlerInnen haben zum Schulschluss entweder eine fixe oder zumindest gute Aussichten auf eine Lehrstelle, 7,5 der PTS- SchĂŒlerinnen und SchĂŒler besuchen eine weiterfĂŒhrende Schule. Das heiĂt, dass etwa 90 der PTS- SchĂŒlerinnen und SchĂŒler am Ende dieser Schulstufe einen Ausbildungsplatz haben. Mehr als 86 der Jugendlichen ergreifen bzw. bekommen ihren Lehrplatz in ihrem Fachbereich, den sie auch an der PTS gewĂ€hlt haben.
Die Polytechnische Schule nimmt auf etwas Wesentliches RĂŒcksicht: Wir ernen nicht allein mit dem Kopf. Kinder und Jugendliche schon gar nicht. Wir brauchen Formen des aktiven Lernens – ergĂ€nzt etwa durch eine breite Palette handwerklicher TĂ€tigkeiten, wie das an den PTS (nicht nur zur Berufsvorbereitung) möglich oder an Waldorf-Schulen selbstverstĂ€ndlich ist.
Eine meiner Forderungen bleibt trotz der Modularisierung der PTS leider bestehen – die durchgehende Modularisierung der gesamten (!) 9. Schulstufe. Das böte mehr Möglichkeiten zum Ăbertritt in andere Schule und die PTS verlöre den Ruf, eine bildungspolitische Sackgasse zu sein.
FĂŒr die âGrĂŒne Schuleâ gilt: âKein Kind zurĂŒcklassen!â
Die österreichische Schulverwaltung auf einen Blick – alles klar? Ein bisschen veranschaulicht wird das Problem durch diese Darstellung jedenfalls.