4. April 2013

LehrerInnen-Ausbildung: Was ist neu?

2013-04-04T10:39:00+02:0004.04.13, 10:39 |Kategorien: Bildung|

Der LehrerInnenjob ist schwierig. Die Politik reagiert auf die zunehmende Belastung weder in Bezug auf das Dienst- und Besoldungsrecht noch in Bezug auf die Aus- und Fortbildung mit den notwendigen Maßnahmen.

Ich will nicht alles in Bausch und Bogen verdammen, was da gestern von Claudia Schmied und Karlheinz Töchterle prĂ€sentiert worden ist (Einigung auf PĂ€dagogenausbildung: Ein Master fĂŒr alle Lehrer), aber ein paar Fragen seien gestattet:

Sollte man nicht vor einer großen Reform ĂŒberlegen, was denn LehrerInnen in Zukunft können und Beherrschen sollten, welche gesellschaftlichen und pĂ€dagogischen Herausforderungen auf sie zukommen? Sollte man nicht auch das Dienst- und Besoldungsrecht gleichzeitig darauf abstimmen? Nein, man muss das sogar tun!

Man kann bei einem komplexen RĂ€derwerk wie unserem Schulsystem nicht nur an einem RĂ€dchen drehen, denn es sind wie bei jedem RĂ€derwerk auch alle anderen betroffen.

Wie also schaut Schule der Zukunft aus? Gibt es da die offenen Schultore? Ist sie ganztĂ€gig gefĂŒhrt? Garantiert sie individuelle Förderung und soziale Integration? Ist eine inklusive Schule? Bekommt der frĂŒhpĂ€dagogische Bereich in der Ausbildung den gebĂŒhrenden Stellenwert?

Das alles ist nicht garantiert. Wir organisieren die Ausbildung also neu und wissen nicht, wie die Schulen und KindergĂ€rten kĂŒnftig organisiert sind.

In Kurzform daher hier jene Forderungen, die ich in einer Pressekonferenz (GrĂŒne orten Wirwarr und Wildwuchs bei Lehrerausbildung) heute aufgestellt habe:

‱ KindergartenpĂ€dagogInnen berĂŒcksichtigen

‱ Inklusives Schulsystem berĂŒcksichtigen

‱ Gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr

‱ ZusammenfĂŒhrung der AusbildungsstĂ€tten statt dem organisatorischen Wildwuchs der jetzt von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich zwischen PĂ€dagogischen Hochschulen und UniversitĂ€ten stattfindet.

‱ Beachtung des neuen Dienst- und Besoldungsrechts – also eigene Dienstrechte fĂŒr PĂ€dagogInnen an KindergĂ€rten, Volksschulen, der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II

Und nicht zuletzt sollten die Verantwortlichen daran denken, worum es in der Schule eigentlich geht. FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

3. April 2013

„Soll die Vorschule abgeschafft werden?“

2013-04-03T11:03:00+02:0003.04.13, 11:03 |Kategorien: Bildung|

Die Journalistin Bibiana Kernegger von der Zeitschrift „Die ganze Woche“ bringt heute eine GegenĂŒberstellung (Nr. 14 / 2013 vom 03.04.2013, Seite 10) der Meinungen von StaatssekretĂ€r Johannes Kurz (ÖVP) und mir zur Frage, ob die Vorschule abgeschafft werden soll. Hier als Download: < file name="Walser_Kurz_Vorschule" >

Meine Position habe ich ja auf diesem Blog mehrfach umfangreich dargestellt: Volksschule: flexible Schuleingangsphase statt Separierung!

Hier die Positionen in KĂŒrze:

JA

HARALD WALSER

„Die Vorschule sondert Kinder aus und beraubt sie der Möglichkeit, mit und von Gleichaltrigen zu lernen. Das ist gerade fĂŒr Kinder wichtig, denen zu einem bestimmten Zeitpunkt attestiert wird, dass sie nicht schulreif seien. Denn es gĂ€be ihnen die Möglichkeit, sich langsam an die Schule zu gewöhnen, ohne großen Stress. Zudem ist es fĂŒr einige Kinder eine Form der BeschĂ€mung, wenn sie da ausgesondert werden. Das könnte verhindert werden.

Mein Motto lautet: Kein Kind zurĂŒcklassen. Ich schlage vor, die ersten zwei Klassen und die Vorschule jahrgangsĂŒbergreifend zusammenzulegen. So können Ă€ltere Kinder jĂŒngeren etwas beibringen. Und jedes Kind hĂ€tte genĂŒgend Zeit, das Notwendige zu lernen. Hochtalentierte können das vielleicht sogar in einem Jahr schaffen. Kinder, die in der Entwicklung noch nicht so weit sind, brauchen im Extremfall drei Jahre. Der Schnitt sollte aber nach wie vor zwei Jahre sein. Dazu mĂŒssen wir die LehrkrĂ€fte entsprechend unterstĂŒtzen, das heißt, wie derzeit mit einer Lehrkraft geht das nicht. Sprachdefizite sollten wir jedoch im Kindergarten angehen und nicht in der Vorschule. Ich empfehle, dazu einen Blick nach Skandinavien zu wagen.“

NEIN

SEBASTIAN KURZ

„Im Gegenteil, ich trete fĂŒr eine Volksschulreform ein. Ich will, dass Schulkinder, bevor sie ihre regulĂ€re Schullaufbahn beginnen, ausreichend Deutsch können. Die derzeitige Regelung halte ich fĂŒr unfair. Wir setzen Kinder in eine Schulklasse und unterrichten sie zum Beispiel in Mathematik, ohne dass sie ein Wort Deutsch verstehen. Wie sollen diese Kinder das schaffen? SechsjĂ€hrige, die nicht Deutsch können, sollen deshalb in einer Vorschulklasse die Landessprache erlernen. Derzeit brauchen nur jene Kinder die Vorschule besuchen, die nicht schulreif sind -also wer körperlich oder geistig dafĂŒr nicht fit genug ist. Wenn ein Kind nicht Deutsch spricht, kommt es nicht in die Vorschule, sondern gleich in die Regelschule. Und wird eben ins kalte Wasser geschmissen, muss Mathematik lernen, obwohl es nicht Deutsch kann. Kein Wunder, dass Kinder mit Migrationshintergrund vier Mal so oft die Schule abbrechen wie einheimische. Der richtige Ansatz kann daher nur sein, auch das Verstehen der deutschen Sprache als Kriterium fĂŒr die Schulreife heranzuziehen. Zuerst muss das Kind Deutsch lernen, und erst dann kann es in die Schule gehen

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

29. MĂ€rz 2013

Herr Schmid und der Lehreralltag!

2013-03-29T09:56:00+01:0029.03.13, 9:56 |Kategorien: Bildung|

Head up, donÂŽt give up – oder wie auch immer und wie das halt so ist in der Schule: Herr Schmid erzĂ€hlt aus seinem Lehreralltag.

Und trotz des wichtigen Hinweises auf die schwierige Situation der LehrerInnen – in der Schule geht es um die Kinder. Und fĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt daher: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

Aber auch keine Lehrerin und keinen Lehrer!

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr


Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


Zur Seite des Parlaments


Downloads