Neues LehrerInnen-Dienstrecht âillusorischâ?
Wirklich ĂŒberraschend ist es nicht, wenn der Vorsitzende der Gewerkschaft Ăffentlicher Dienst (GĂD), Fritz Neugebauer, meint, das Inkrafttreten des neuen Lehrerdienstrechts im Herbst 2013 sei âschon lange illusorischâ (âNeugebauer hĂ€lt Start des neuen Lehrerdienstrechts im Herbst „fĂŒr illusorisch“â). Wir wussten das eigentlich alle, nur hat halt die Regierung kĂŒrzlich noch das genaue Gegenteil behauptet.
Das schon unter Elisabeth Gehrer und im aktuellen Regierungsprogramm versprochene moderne Lehrerinnen-Dienstrecht spieĂt sich weniger am Zeitpunkt als vielmehr am Inhalt. Die Regierung will (angeblich), dass neu eintretende Lehrer verpflichtend 24 Stunden pro Woche unterrichten sollen. Das ist vor allem fĂŒr die jetzigen BundeslehrerInnen insbesondere in der Sekundarstufe II nicht hinnehmbar.
FĂŒr ein wirklich zukunftsweisendes neues Dienstrecht fehlt ein von beiden (!) Regierungsparteien getragenes Konzept, derzeit gibt es nur das ĂŒbliche Gefeilsche um die Lehrverpflichtung.
Wie aber will man verhandeln, wenn das Ziel der Reise gar nicht klar ist? Unklar ist etwa die Frage: Brauchen wir einen neuen Typus MittelstufenlehrerIn oder gilt das neue Dienstrecht nur fĂŒr das alte System? Die GrundzĂŒge unserer GrĂŒnen VorschlĂ€ge fĂŒr ein Dienst- und Besoldungsrecht haben wir prĂ€sentiert. Dazu gehört unter anderem:
âą Eigene Dienstrechte fĂŒr PĂ€dagogInnen an KindergĂ€rten, Volksschulen, der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II
âą Arbeitszeitmodell, das Unterrichtsverpflichtung und schulische Anwesenheitszeit kombiniert
âą Zulagen fĂŒr LehrkrĂ€fte stĂ€rker als bisher an den Schulen selbst geregelt
âą Mehr schulische Autonomie auch bei der LehrerInnenauswahl
Wo ist der Vorschlag der Regierung? Wo ist jener der beiden Regierungsparteien?
Was wir wissen sind Details: Die Mehrarbeit in Schularbeiten-FĂ€chern, die Betreuung von JunglehrerInnen, Bildungs- und SchĂŒlerberatung oder Berufsorientierung sollen durch Zulagen abgegolten werden.
Der groĂe Wurf wird das nicht – zumal es regierungsintern schon ordentlich Störfeuer gibt. Heute hat die Ministerin jedenfalls nach den Aussagen von Fritz Neugebauer kurzfristig einen GesprĂ€chstermin mit den BildungssprecherInnen aller Parlamentsparteien abgesagt â es scheint Feuer am Dach des Ministeriums zu sein!
FĂŒr die âGrĂŒne Schuleâ gilt: âKein Kind zurĂŒcklassen!â
Heute habe ich unten stehendes Mail bekommen – eine âWortmeldung aus der Praxisâ von einer inzwischen pensionierten AHS-Lehrerin. Es motiviert hoffentlich nicht nur mich, weiter fĂŒr ein besseres Schulsystem zum Wohl unserer Kinder zu kĂ€mpfen: