Moser-RĂŒcktritt: Chance zur Neubesinnung!
Nach dem heutigen Tag können wir nicht einfach zur Tagesordnung ĂŒbergehen. Gabriela Moser hat nach wochenlangem politischem Mobbing (Gabi Moser im Visier der Vertuschungsparteien!) den âWeg frei gemachtâ â wie sie das heute ausgedrĂŒckt hat.
Das war der traurige Höhepunkt einer wahren Hatz durch alle vier anderen Parteien in diesem Haus â alles Parteien, die selbst in der einen oder anderen Form Gegenstand der Ermittlungen in Sachen Korruption sind.
âą Ein trauriger Höhepunkt deshalb, weil ausgerechnet Gabi Moser zurĂŒckgetreten ist, seit Jahren mit Peter Pilz die qualifizierteste KorruptionsjĂ€gerin im Parlament und selbst so etwas wie die fleischgewordene Unbestechlichkeit. Wohl niemand in Ăsterreich kann sich auch nur am Rande vorstellen, dass Gabi nicht aufrichtig ist, wohl niemand kann sich vorstellen, dass sie etwas Unrechtes tut.
âą WĂ€re auch ein âGabrielâ Moser derart Untergriffig attackiert worden? WĂ€re auch ein Mann so anmaĂend diffamiert worden wie diese untadelige Frau? Ihr eine kriminelle Handlung â nĂ€mlich die bewusste VerfĂ€lschung eines offiziellen Protokolls vorzuwerfen, ist ein weiterer Tiefpunkt in der an Tiefpunkten in den letzten Wochen nicht eben armen Innenpolitik.
âą Gabis RĂŒcktritt könnte aber auch eine Wende einleiten. Das ist dann möglich, wenn sich jene Abgeordneten im Untersuchungsausschuss nicht nur fĂŒr die Hatz gegen die Vorsitzende in den letzten Tagen schĂ€men â das ist immerhin ein Anfang -, sondern diesen RĂŒcktritt zum Anlass fĂŒr einen Neuanfang nehmen.
Jetzt sind sie am Zug. Die GrĂŒnen haben alles getan, um AufklĂ€rung zu ermöglichen. Der geforderte RĂŒcktritt ist erfolgt. Sogar auf die Forderung, den Vorsitzenden zu stellen, wurde verzichtet â obwohl wir die einzige Partei sind, die nicht selbst Gegenstand der Untersuchungen ist.
Jetzt sind sie am Zug. Jetzt wollen wir all jene im Ausschuss sehen, die zu den verschiedenen KorruptionsfĂ€llen Auskunft geben können. Jetzt wollen wir Minister Berlakovic zur schwarzen InseratenaffĂ€re ebenso befragen wie Kanzler Faymann zur roten, jetzt wollen wir Beschuldigte wie den ĂVP-FraktionsfĂŒhrer Werner Amon ebenso als Zeugen unter Wahrheitspflicht befragen können wie BZĂ-FraktionsfĂŒhrer Stefan Petzner. Sie alle hĂ€tten ĂŒbrigens â im Gegensatz zu Gabi Moser â wegen ihrer Verstrickungen in die AffĂ€ren sehr handfeste GrĂŒnde gehabt fĂŒr einen RĂŒcktritt. Sie sind uns diesen Schritt noch schuldig.
Nutzen wir gemeinsam die Chance zu einem Neubeginn, zur Erneuerung der politischen Kultur in unserem Land!