Im April organisierte die Unabhängige Bildungsgewerkschaft eine Bildungsreise nach Finnland, an der ca. 30 LehrerInnen aus der APS, der BHS und der AHS teilgenommen haben. Einen Erfahrungsbericht dazu gibt es heute im Rahmen der „Veranstaltungsreihe ‚Schule bewegen’“ ab 19.00 im „Hofsteiger“ in Schwarzach.
Einige Fakten aus der Einladung: Finnische Kinder werden im Alter von 7 Jahren eingeschult. Die gemeinsame Schule dauert 9 Jahre. Im Anschluss daran besucht ca. die Hälfte der SchülerInnen das Gymnasium, die andere Hälfte beginnt eine Berufsausbildung.
Was dem Neuankömmling schnell auffällt: Finnische Schule ist weniger autoritär als in Österreich. Die Lehrer werden mit Vornamen angesprochen. Es geht generell lockerer zu. Die anderswo bekannte Hektik vor Ende der großen Ferien, wo die Eltern krampfhaft versuchen, die langen Listen mit Schulbedarf, den ihre Sprösslinge benötigen abzuarbeiten, kennt man hier nicht.
Die Kinder erhalten alle notwendigen Materialien und Bücher von und in der Schule. Kostenfrei. In allen Schulen und Kindereinrichtungen gibt es Mittags eine kostenlose Mahlzeit.
Finnland hat weit weniger SchülerInnen mit migrantischem Hintergrund, doch um jene ausländischen Schüler, die da sind, bemüht man sich sehr. Sie erhalten in der Regel qualifizierten Sonder-Sprachunterricht, mehrere Stunden in der Woche. Auf Fremdsprachen wird ebenso wie auf Unterricht am Computer sehr viel Wert gelegt. Gruppenunterricht ist in vielen Fächern gängige Praxis. Frontalunterricht ist nicht verpönt. Zensuren
von 1- 5 wie in Österreich gibt es nicht. Wer einen Test sehr erfolgreich absolviert hat, erhält 10 Punkte. 4 Punkte ist das Schlechtestmögliche und bedeutet, dass man nicht durchgekommen ist. In den ersten 6 Schuljahren bleibt man in der Regel nicht sitzen. Die Gymnasiale Oberstufe ist als Kurssystem organisiert, wer einen Kurs nicht besteht, muss diesen wiederholen, jedoch nie ein ganzes Jahr.
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