Das ist Theater, wie man es sich im 21. Jahrhundert vorstellt: verunsichernd und humorvoll, innovativ und engagiert. Derzeit ist in Feldkirch die Produktion „Fremdenzimmer“ von „walk-tanztheater.com“ zu sehen. Es geht um die Situation von Flüchtlingen in Österreich.
Die Schauspieltruppe um Brigitte Walk und der deutsche Regisseur Rüdiger Pape bringen das Thema szenisch auf die Bühne – gemeinsam mit Flüchtlingen aus Nigeria, Afghanistan, Armenien, Bangladesh und dem Kongo. Nachdenklicher Ausgangspunkt ist das berühmte Zitat von Karl Valentin: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“
Man erlebt viele skurrile Momente, schämt sich als Österreicher und wird aufgerüttelt. Die Texte entstammen großteils Interviews mit Flüchtlingen. Dabei entstehen ungewohnte Perspektiven. Ein faszinierendes „Bühnenbild“ unterstützt die Handlung und setzt eigenständige Akzente. Ein Saxophonist und zwei Cellistinnen setzen altbekannte Melodien in neue Zusammenhänge. Übrigens: Zwei Mitwirkende sind aktuell von der Abschiebung bedroht. Man verlässt das Theater – ganz im Sinne Bertolt Brechts – mit dem Gefühl, dass man „etwas“ muss.
Wo: Feldkirch, „Altes Hallenbad“, Vorstellungen bis Ende Mai, nähere Infos auf der Homepage von „walk-tanztheater.com“
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