Geht´s noch tiefer? Seit Jahren nervt der ÖVP-Abgeordnete Wolfgang Großruck das Parlament mit seinen „Gedichten“. Gestern Abend der peinliche Höhepunkt: „Obwohl er schon ein reiferer Mann, zeigt Dominique Strauss, was er noch kann!“
Die zumindest versuchte Vergewaltigung einer Hotelangestellten durch einen mit Allmachtsphantasien ausgestatten Banker als Großtat? Natürlich gilt auch für den Chef des Internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn die Unschuldsvermutung.
Unsere Klubobfrau Eva Glawischning hat umgehend die richtigen Worte gefunden und die „unsägliche Geisteshaltung“ des ÖVP-Abgeordneten thematisiert. Dessen Rücktritt ist jetzt natürlich unausweichlich. Dass einige FPÖ-Abgeordnete und ihre Geistesbrüder in der ÖVP auch noch klatschten, zeigt, wes Geistes Kind sie sind.
Bezeichnend für die immer deutlicher werdende geplante Neuauflage des schwarz-blauen Projekts nach den nächsten Wahlen ist das Verhalten des von der ÖVP und Teilen der SPÖ mitgewählten 3. Nationalratspräsidenten Martin Graf. Ihm war die Geschäftsordnung schlicht egal (oder ist es schlicht Unfähigkeit?): Auf Wunsch der ÖVP ließ Graf den ÖVP-Abgeordneten nach seinem Austritt entgegen der Geschäftsordnung jedenfalls gleich noch einmal ans Rednerpult, obwohl er natürlich nicht mehr auf der Rednerliste stand und sich zudem alle Parteien zur Geschäftsordnung gemeldet hatten. Dass Großruck auch bei seinem 2. Auftritt zu keiner Entschuldigung fähig war, machte die Sache dann noch schlimmer.
Bei seinem Rücktritt hat der ab Freitag „ehemalige“ ÖVP-Obmann Josef Pröll übrigens davon gesprochen, dass es in seiner Partei einen „Mangel an Anstand“ gebe. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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