Treffen sich auch heuer wieder braune Herrschaften in der Hofburg? Rechtsextreme Gewalttäter sind die eine, Salon-Extremisten sind die andere Seite ein und derselben Medaille. Dieses interessante Foto findet sich bei der unabhängigen Nachrichtenagentur Redok mit der Bildunterschrift:
„Rechtsextreme in Frack und Fliege: Andreas Mölzer (EP-Abgeordneter FPÖ), Andreas Molau (NPD), Matthias Faust (DVU-Vorsitzender), Patrik Brinkmann (Millionär), Ingmar Knop (DVU) beim Burschenschaftsball Ende Januar in Wien“.
Nein, nicht jedes FPÖ-Mitglied ist extremistisch oder pflegt Kontakt zu Extremisten. Aber für nicht wenige Blaue speziell aus der Führungsriege sind Kontakte zu hartnäckigen Relativierern des Holocaust wie Andreas Molau – er stellt entsprechende Aussagen sogar ins Internet – durchaus selbstverständlich.
SPÖVP haben in der Vergangenheit das Ihre dazu beigetragen, dass die FPÖ anscheinend „salonfähig“ geworden ist und es eine zunehmende Akzeptanz von Rechtsextremisten in unserer Gesellschaft gibt – man denke etwa an die Wahl Martin Grafs und den großen Sündenfall der schwarz-blauen Koalition.
Immerhin hat die Grüne Regierungsbeteiligung in Wien dazu geführt, dass die Burghauptmannschaft ab nächstem Jahr diesen Ball in den Räumlichkeiten der Hofburg nicht mehr gestatten will. Doch auch das scheint zunehmend infrage gestellt zu werden („WKR-Ball könnte in der Hofburg bleiben“). Zudem: Was ist heuer? Am 27. Jänner will der berüchtigte Wiener Korporationsring den Ball in den Festsälen der Wiener Hofburg abhalten. Dieser Skandal gewinnt zusätzliche Brisanz durch die Tatsache, dass der 27. Jänner der Tag der Befreiung von Auschwitz und in vielen Ländern offizieller Holocaust-Gedenktag ist.
Der Wiener Korporationsrings (WKR) verlangt von seinen Mitgliedern ein „Bekenntnis zum angestammten Volkstum im Rahmen der abendländischen Kulturgemeinschaft“. Gehört eine Veranstaltung einer solchen Organisation in den Amtssitz des Bundespräsidenten?
Derzeit mehren sich die Proteste – wie auf der Homepage von „Stoppt die Rechten“ regelmäßig dokumentiert wird: „SOS Mitmensch: Rechtsextremen-Ball hat in Hofburg nichts verloren“.
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