„Ausgelöschte Namen“ – NS-Opfer im KĂ€rntner Gailtal!

2015-09-22T13:19:13+02:0021.09.15, 14:15 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , , , , |

Layout 1Im Gailtail gibt es eine bemerkenswerte historische und kulturelle Initiative, die nicht zuletzt verantwortlich dafĂŒr ist, dass die Zweisprachigkeit wieder gelebt und das „Gailtaler Slowenisch“ eine Renaissance erlebt. Ein von Karin Koller gefĂŒhrtes berĂŒhrendes ZeitzeugengesprĂ€ch mit dem Untergailter Josef SchnabelÂ ĂŒber den antifaschistischen Widerstand im unteren Gailtal, ĂŒber Zivilcourage, die Unmöglichkeit im Tal Slowenisch zu sprechen und PartisanInnen ein Denkmal zu setzen, kann man von der Homepage downloaden.

Nun erscheint auch ein spannendes Buch. Mehr als zwei Jahre lang haben zwölf Autorinnen und Autoren daran gearbeitet und 200 Biographien von NS-Opfern – darunter Babys, Kleinkinder, Greise – im und aus dem Gailtal recherchiert. Das Thema ist nach wie vor heftig umstritten. Die KĂ€rntner PartisanInnen haben nicht nur bei der Ă€ußersten Rechten noch immer das Stigma des Landesverrats. Ihr wesentlicher  Beitrag  zur  Befreiung  KĂ€rntens  vom Nationalsozialismus wird dabei oft außer Acht gelassen. Der Assimilierungsdruck war nach 1945 extrem hoch. Nachzulesen bei Maja Haderlap, der es in ihrem Roman „Engel des Vergessens“ gelingt, die Geschichte eines MĂ€dchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes zu erzĂ€hlen.

Die „Ausgelöschten Namen“ sind eine ideale ErgĂ€nzung dazu. Die BuchprĂ€sentation findet in dieser Woche in Anwesenheit fast aller zwölf AutorInnen statt.

Zeit: 26. September, 19:30 Uhr

Ort: Gasthof „Alte Post“ in Feistritz im Gailtal/Bistrica na Zilji

Das Buch wird sicher weit ĂŒber die Grenzen des Gailtales hinaus fĂŒr viel GesprĂ€chsstoff sorgen: „Ausgelöschte Namen“ erscheint im Otto-MĂŒller Verlag. Weitere Informationen zum Buch sind unter diesem Link nachzulesen.