26. Januar 2021

Holocaust-Gedenktag und Vorarlberg

2021-01-26T11:53:11+01:0026.01.21, 11:26 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , , , |

Am 27. JÀnner 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die Soldaten der Roten Armee befreit. Seit 2005 ist der 27. JÀnner von der UNO offiziell zum Holocaust-Gedenktag erklÀrt worden.

Zu erinnern ist in Vorarlberg an diesem Tag vor allem an die heimischen Opfer des Rassenwahns. Sie wurden jahrzehntelang nicht beachtet und erst in letzter Zeit ist ihr Schicksal aufgearbeitet worden. Hier die kurzen Biografien jener Ermordeten aus unserem Land, an die mit sogenannten „Stolpersteinen“ erinnert wird: Liste der „Stolpersteine“ in Vorarlberg.

Zu erinnern ist aber auch an die Handlungsmöglichkeiten jener Menschen, die als „Arier“ keine Verfolgung fĂŒrchten mussten. Da möchte ich erinnern an zwei sehr unterschiedliche Menschen − die Bregenzer Krankenschwester Maria Stromberger (1898-1957) und den Arzt Irmfried Eberl (1910-1948).

Maria Stromberger (Bild) meldete sich freiwillig nach Auschwitz, hat vielen HĂ€ftlingen das Leben gerettet und spielte eine wichtige Rolle in der Widerstandsorganisation, die von den HĂ€ftlingen aufgebaut wurde. Sie hat Informationen in das und aus dem Lager geschmuggelt, Waffen und Sprengstoff ins Lager gebracht und den HĂ€ftlingen ĂŒbergeben. Nur mit GlĂŒck ĂŒberlebte sie – die Anerkennung fĂŒr ihre mutige Arbeit blieb nach 1945 aus. Im Prozess gegen Rudolf HĂ¶ĂŸ, den ehemaligen Kommandanten des KZ Auschwitz, war sie im Jahr 1947 in Warschau eine wichtige Zeugin. Ich habe ihr einen Artikel in der historischen Zeitschrift „Montfort“ gewidmet: „Der Engel von Auschwitz“.

So stammte mit Dr. Irmfried Eberl der erste Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka ebenfalls aus Bregenz. Zuvor leitete er die Tötungsanstalten in Brandenburg und Bernburg. Als KZ-Kommandant wurde er abgesetzt, weil er die Tötungsmaschinerie nicht in den Griff bekam: Tausende von Leichen lagen im ganzen Lagerbereich umher, das Lagerpersonal kam mit dem Verscharren in MassengrĂ€bern nicht mehr hinterher. Nach 1945 arbeitete er unter seinem richtigen Namen drei Jahre lang als Arzt weiter, beging dann im Jahr 1948 Suizid, nachdem sein Name im Buch „Der SS-Staat“ von Eugen Kogon erwĂ€hnt wurde.

Schuld an den unfassbaren Verbrechen in der NS-Zeit trĂ€gt Österreich nicht, Verantwortung ĂŒbernehmen aber mĂŒssen wir sehr wohl. Am Holocaust-Gedenktag gilt es, daran und an die Opfer zu erinnern. Und eben auch jene Verantwortung zu, die im Nachkriegsösterreich jahrzehntelang verdrĂ€ngt wurde. Heute bedeutet das vor allem en entschiedenen Kampf gegen den ĂŒberall aufflackernden Antisemitismus!

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30. Januar 2015

Auschwitz erfordert klare Worte: Gruß an Sebastian Kurz!

2015-05-01T07:46:44+02:0030.01.15, 12:00 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , , |


An Deutlichkeit mangelt es der ARD-Journalistin Anja Reschke nicht. Am Dienstag hat sie anlĂ€sslich des Holocaust-Gedenktages Klartext gesprochen. In den Abendnachrichten des ARD. Zwei Minuten und alles ist gesagt. Und das in einer SchĂ€rfe und Eindeutigkeit, wie ich es mir – wenigstens ab und an – auch in unseren Landen wĂŒnschen wĂŒrde. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat diesen Kommentar in einem Facebook-Eintrag ĂŒbrigens geliked. Schönen und vor allem lehrreichen Gruß an unseren Außenminister Sebastian Kurz!
Wenige Tage nach dem 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz („Der Engel von Auschwitz“) und am Tag des Akademikerballs, eines rechtsradikalen Mummenschanzes, bedarf es auch zu diesem Ereignis klarer Worte: Gewalt ist abzulehnen. Das gilt fĂŒr alle, auch fĂŒr die Gegendemonstrationen! Demonstrieren und Zeichen setzen ist aber BĂŒrgerInnen-Pflicht!

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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