12. Dezember 2016

Österreich, das familienfreundlichste Land? Noch lange nicht!

2016-12-12T12:22:10+01:0012.12.16, 12:02 |Kategorien: Bildung|Tags: , |

Es ist auch aus der Ferne phantastisch zu sehen, wie mein Enkel sich entwickelt. Meiner ist bald vier Jahre alt, die ersten drei Jahre wuchs er in Hamburg auf und konnte dort ab dem ersten Geburtstag eine KindertagesstÀtte (Kita) besuchen.

In Hamburg hat jedes Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zur Einschulung – unabhĂ€ngig von der BerufstĂ€tigkeit der Eltern – einen Rechtsanspruch auf eine fĂŒnfstĂŒndige beitragsfreie Betreuung pro Tag mit Mittagessen.

Davon können Eltern in Österreich nur trĂ€umen. Im Gegenteil: Immer wieder wird mir bei entsprechenden Diskussionen im Nationalrat unterstellt, wir wollten die Familien „zerstören“.

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Mein Enkel ist ein Beleg fĂŒr das Gegenteil: Er ist tĂ€glich mit einer riesigen Freude in die Kita gegangen, und er hat jeden Tag spielerisch ein StĂŒck dazugelernt: in seiner Sprachentwicklung, in seinem Verhalten anderen gegenĂŒber, und – der beste Beweis! – auch politisch ist er schon 1A …

14. Juni 2015

Wie und wann entsteht Intelligenz?

2015-06-14T15:42:33+02:0014.06.15, 15:31 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

Gruene-Schule11Wann entwickelt sich die Intelligenz? FrĂŒher als bisher angenommen? Dieser Artikel aus der „Zeit“ ist empfehlenswert: „Heimvorteil“.
Die zentrale Botschaft lautet: Lern-Unterschiede von Kindern nach den ersten drei Lebensjahren kann die Schule spĂ€ter nicht mehr ausgleichen, bestenfalls kann eine VergrĂ¶ĂŸerung des Abstands verhindert werden. Schule kann also lernschwache Kinder zwar fördern, das nutzt aber nur insoweit, dass die Differenz zu den frĂŒh BegĂŒnstigten nicht noch grĂ¶ĂŸer wird. Anhand von Kinderzeichnungen erklĂ€rt Matthias Brockstedt vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst in Berlin-Mitte, warum das so ist. Er hat als Amtsarzt in den letzten zehn Jahren 4.000 Kinder auf ihre Schulreife hin getestet.

Die Urheber der Zeichnungen sind knapp sechs Jahre und wohnen in derselben Gegend. Dennoch sind sie in Bezug auf Körperbeherrschung und KonzentrationsfĂ€higkeit, Anstrengungsbereitschaft und Fantasie, Weltwissen und Denkvermögen sehr unterschiedlich. Sie haben einen Entwicklungsunterschied von mindestens drei Jahren. Trotzdem werden sie kĂŒnftig gemeinsam in eine Klasse gehen.

Unser GrĂŒnes Konzept einer „flexiblen Schuleingangsphase“ wĂŒrde allen Kindern helfen („Volksschule: flexible Schuleingangsphase statt Separierung!“) – Hochbegabten genauso wir Kindern mit Lerndefiziten.

Ansetzen mĂŒssen wir aber noch frĂŒher: Kinder aus wohlhabenden Familien, die umsorgt und gefördert werden, hören in den ersten drei Lebensjahren 30 Millionen Wörter mehr (!) als Kinder aus der „Unterschicht“: „Keine Schule dieser Welt kann eine derartige Kluft spĂ€ter auch nur annĂ€hernd schließen – mögen sich die Lehrer noch so abmĂŒhen.“

Die Chancenungleichheit wird derzeit noch verstĂ€rkt, denn Kinder aus Akademikerfamilien besuchen hĂ€ufiger und lĂ€nger eine vorschulische Bildungseinrichtung als solche aus bildungsarmen Familien. „Zudem ist die Betreuung, Erziehung und Bildungsvermittlung in Einrichtungen mit einem höheren Migrantenanteil meist schlechter als anderswo.“

Und auch das ist interessant, wenn auch nicht ĂŒberraschend: Der TV-Konsum von privilegierten Kindern ist Ă€ußerst gering, ihre weniger privilegierten Altersgenossen hingegen sitzen mehr als drei Stunden tĂ€glich (!) vor dem Bildschirm.

Ich möchte die Ergebnisse dieser Studie nicht verabsolutieren. Eine Tendenz aber ist klar: Der vorschulische Bereich muss wesentlich stÀrker beachtet werden als bislang. Und eine lÀngere gemeinsame Schule nutzt allen Kindern, denn Kinder lernen von Kindern am besten.

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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